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Digitalisierung : Logistiksimulation - Potenziale und Nutzen für das moderne Lager

Logistiksimulationen helfen, Engpässe früh­zeitig zu er­kennen und Prozesse zu opti­mieren - ohne den laufenden Betrieb zu stören. Erfahren Sie, wie moderne Simulations­techniken Unter­nehmen entscheidende Vorteile ver­schaffen.

Logistiksimulationen sind für eine moderne Lagerumgebung unverzichtbar. Sie ermöglichen es, Risiken frühzeitig zu erkennen, Engpässe zu identifizieren und Optimierungspotenziale zu finden – ohne den laufenden Betrieb zu stören oder zusätzliche Kosten zu verursachen. Durch den Einsatz automatisierter Tests oder KI-gestützter Methoden lassen sich komplexe Abläufe realistisch abbilden und verschiedene Szenarien durchspielen. So können Unternehmen fundierte Entscheidungen treffen, um ihre Logistik effizienter und widerstandsfähiger zu gestalten. Wir erklären, wie Simulationen zur nachhaltigen Optimierung logistischer Prozesse beitragen können.

Was ist eine Logistiksimulation?

Simulationen sind in der Logistik ein leistungsfähiges Werkzeug, um komplexe Abläufe und deren Wechselwirkungen realitätsnah abzubilden und zu analysieren. Mithilfe dieser Technologie lassen sich Prozesse visualisieren, Engpässe identifizieren und alternative Szenarien testen, ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen.

Bei einer Logistiksimulation werden reale Prozesse wie Lagerhaltung, Transport und Produktionsabläufe in einer kontrollierten, digitalen Umgebung abgebildet. Dadurch lassen sich Auswirkungen von Änderungen in einem Bereich (z. B. Lagerbestände oder Routen­planung) auf andere Teile der Logistikkette ohne Risiko ermitteln und optimieren.

Vorteile von Simulationen

Die Simulation von Logistikprozessen bietet entscheidende Vorteile, die weit über bloße Effizienzsteigerungen hinausgehen. In einer zunehmend vernetzten Weltwirtschaft sind Lieferketten und logistische Abläufe häufig von Schwankungen und Unsicherheiten geprägt – beispielsweise bei der Nachfrage oder der Verfügbarkeit von Ressourcen. Simulationen unterstützen Unternehmen dabei, solche Herausforderungen zu meistern und ihre Logistikprozesse gezielt zu optimieren.

Vorteile im Überblick:

  • Kosten- und Risikoreduzierung: Durch präventive Analysen lassen sich kostspielige Fehler vermeiden. Logistiksimulationen ermöglichen es, potenzielle Engpässe oder ineffiziente Abläufe frühzeitig zu erkennen und zu beheben, bevor sie in der realen Welt zu Problemen führen.
  • Erhöhung der Prozesssicherheit: Simulationen helfen dabei, Schwachstellen und potenzielle Risiken zu identifizieren. Auf diese Weise können Unternehmen ihre Prozesssicherheit verbessern und sicherstellen, dass Abläufe reibungslos funktionieren – auch unter unvorhergesehenen Bedingungen.
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Simulationen ermöglichen eine flexible Reaktion auf veränderte Marktanforderungen oder externe Störungen. Unternehmen können verschiedene Szenarien – wie schwankende Nachfrage, Lieferverzögerungen oder Ressourcenengpässe – durchspielen und die besten Strategien für jedes Szenario entwickeln.
  • Datenbasierte Entscheidungsfindung: Simulationen liefern eine fundierte Grundlage für strategische Entscheidungen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse machen Logistikprozesse transparenter und unterstützen das Management dabei, fundierte und risikobasierte Entscheidungen zu treffen.

Automatisiertes Testen in der Logistik

Simulationen, die durch automatisierte Tests unterstützt werden, gewinnen in der Logistik zunehmend an Bedeutung. Sie ermöglichen die schnelle und gründliche Prüfung von Änderungen im Warehouse Management System (WMS), ohne dass jedes Mal aufwändige manuelle Tests erforderlich sind. Besonders wenn der Anwender Veränderungen an seiner Intralogistik vorgenommen hat oder ein neues Release vorliegt, sollte er in der Lage sein, sein System zu testen. Automatisierte Testsuits bieten hier wesentliche Vorteile.

Vorteile des automatisierten Testens

Im Vergleich zu manuellen Verfahren sind automatisierte Tests schneller, präziser und anpassungsfähiger. Beim automatisierten Testen in einem WMS werden physische oder softwarebasierte Prozesse auf ihre Funktionstüchtigkeit und Genauigkeit geprüft. Testfälle (auch als Testsuits bezeichnet) decken unterschiedliche Szenarien wie Wareneingang, Warenausgang, Kommissionierstrategien oder Sonderfälle wie Cross-Docking ab. Dadurch lassen sich große Datenmengen schnell und wiederholt testen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass alle Prozesse korrekt ablaufen, ohne dass jemand physisch eingreifen muss. Gegenüber manuellen Tests bieten automatisierte Verfahren zahlreiche Vorteile.

Vorteile im Überblick:

  • Testskripts laufen automatisch ab
  • Reproduzierbare und vollständige Testabläufe
  • Kaum Programmierkenntnisse erforderlich
  • Dokumentation der Testergebnisse
  • Der Kunde spart Zeit und Geld durch Fehlervermeidung
  • Höhere Softwarequalität und transparenter Projektstand
  • Hohe Sicherheit bei Updates von produktiven Systemen
  • Für die Abnahmen stehen Testprotokolle zur Verfügung
  • Mit bestandenen Tests lässt sich der Projektfortschritt bewerten

Aus der Praxis: FIEGE und NOSTA

Trotz aller Vorteile wird das manuelle Testverfahren nicht vollständig obsolet, da es nach wie vor seine Daseinsberechtigung hat – insbesondere bei spezialisierten Anpassungen am System. Dennoch wird manuelles Testen in den kommenden Jahren zunehmend zurückgedrängt werden, da die Vorteile des automatisierten Verfahrens deutlich überwiegen. PSI hat aus diesem Grund ein Testframework in sein PSIwms integriert, das für die Simulation von Lagerprozessen konzipiert ist und ein automatisiertes Testen ermöglicht – ohne vorausgesetzte Programmierkenntnisse.

FIEGE, einer der größten Logistikdienstleister Europas, optimiert branchenübergreifend die Wertschöpfungsketten seiner Kunden mit modularen Konzepten. Die intralogistischen Prozesse steuert FIEGE mit PSIwms. Das automatisierte Testtool erleichtert dabei die Prüfung von Änderungen im WMS, spart Zeit und bindet weniger Personal. Auch bei der Implementierung von Neukunden konnten die Logistiker aus Greven positive Erfahrungen sammeln. Wenn nämlich in einem bestehenden Multi-User-Lager bei Neukunden etwas optimiert wird, kann das bei Bestandskunden potenziell negative Auswirkungen haben. Mit dem automatisierten Test können unerwünschte Wechselwirkungen aufgezeigt und etwaige Fehler von Vornherein vermieden werden. Somit bietet PSIwms dank der zusätzlichen Testsoftware einen Wettbewerbsvorteil im Vergleich zu WMS-Lösungen anderer Anbieter.

Auch die NOSTA Group, ein familiengeführter Logistikdienstleister mit 800 Mitarbeitern, hat PSIwms seit 2008 im Einsatz. Das Unternehmen setzt das WMS an seinen sieben Lagerstandorten ein und profitiert von der Umstellung auf automatisierte Prozesse. Vor der Einführung von PSIwms wurden Wareneingänge und Tests hauptsächlich manuell durchgeführt, was zu Fehlern und intransparenten Beständen führte. Heute ermöglicht das automatisierte Testen in PSIwms NOSTA, nicht invasiv zu prüfen, ob neue Mandanten bestehende Prozesse beeinflussen. Zudem können Fehler frühzeitig erkannt und behoben werden.

Automatisiertes Testen im WMS – hier erfahren Sie mehr.

KI in der Logistik

Neben automatisierten Tests gewinnen KI-gestützte Methoden in der Logistik zunehmend an Bedeutung. Künstliche Intelligenz bietet neue Möglichkeiten, Logistikprozesse effizienter und flexibler zu gestalten und so die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. In der dynamischen Welt der Logistik sind Schnelligkeit und Prozessqualität entscheidende Erfolgsfaktoren, da Fehler schnell zu hohen Kosten führen können. Künstliche Intelligenz gilt deshalb seit einigen Jahren als Schlüsseltechnologie in der Branche.

Obwohl KI-Anwendungen in der Logistik noch vereinzelt eingesetzt werden, etwa in Form von Chatbots, gibt es bereits fortschrittliche Lösungen im Bereich des Warehouse Managements. Ein Beispiel ist PSIwms AI, das speziell zur Optimierung der Intralogistik entwickelt wurde.

Aus der Praxis: PSIwms AI

PSIwms AI, eine innovative Plattform des WMS-Spezialisten PSI, wurde zur Echtzeitoptimierung von Lagerprozessen entwickelt. Diese KI-basierte Lösung integriert sich nahtlos ins Warehouse Management System und analysiert kontinuierlich alle Lagerprozesse, um Optimierungspotenziale zu identifizieren. Ein digitaler Zwilling des Lagers, der alle realen Abläufe widerspiegelt, dient als virtueller Simulator zur Erprobung verschiedener Szenarien. Dieser Simulator erzeugt Trainingsdaten für Machine-Learning-Modelle, die zur kontinuierlichen Optimierung des Systems beitragen.

Im Gegensatz zu anderen KI-Lösungen benötigt PSIwms AI keine manuelle Integration, was Fehlerquellen minimiert und eine kontinuierliche Verbesserung sowie Effizienzsteigerung in der Lagerverwaltung unterstützt.

Vorteile der Künstlichen Intelligenz in der Intralogistik – hier erfahren Sie mehr.

Häufig gestellte Fragen

Warum sind Simulationen in der modernen Logistik wichtig?

In einer zunehmend dynamischen und wettbewerbsintensiven Geschäftswelt wird die Effizienz von Logistikprozessen zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor für Unternehmen. Hier spielen Logistiksimulationen eine zentrale Rolle: Sie ermöglichen es, komplexe Prozesse risikofrei zu testen und zu optimieren, wodurch Engpässe und Ineffizienten frühzeitig erkannt werden können. Unternehmen simulieren verschiedene Szenarien – wie schwankende Nachfrage oder Ressourcenengpässe – und sind so besser auf unerwartete Veränderungen vorbereitet. Der Einsatz von Logistiksimulationen kann logistische Abläufe erheblich optimieren.

Für welche Einsatzgebiete eignen sich Logistiksimulationen?

Eine Logistiksimulation ist vielseitig einsetzbar und eignet sich besonders für Bereiche wie Lagerverwaltung, Produktionsplanung, Transportlogistik und das Lieferkettenmanagement. Sie helfen dabei, optimale Lagerlayouts zu entwerfen, Routen für Transporte zu planen und Bestände effizient zu verwalten. Auch bei der Einführung neuer Technologien oder Umstrukturierungen im Betrieb sind Simulationen ein wertvolles Werkzeug, um potenzielle Auswirkungen im Voraus zu analysieren und den Prozess möglichst störungsfrei zu gestalten.

Wie aufwendig ist die Implementierung einer Logistiksimulation?

Die Implementierung einer Logistiksimulation kann je nach Umfang und Komplexität der zu simulierenden Prozesse unterschiedlich aufwendig sein. Für einfachere Prozesse oder begrenzte Einsatzgebiete lässt sich eine Simulation oft mit geringem Aufwand erstellen und integrieren. Komplexere Simulationen, etwa für umfangreiche Lager- oder Lieferkettennetzwerke, erfordern jedoch eine gründliche Datenaufbereitung und Abstimmung mit bestehenden Systemen, was mehr Zeit und Ressourcen beanspruchen kann. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich die Investition in die Implementierung durch optimierte Abläufe und langfristige Einsparungen meist schnell auszahlt.

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Christian Welter Presales PSIwms, PSI Software SE - Business Unit Logistics
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