Digitalisierung : Continuous Updates: Fortlaufende ERP-Aktualisierungen verbessern Sicherheit, Leistung und Wettbewerbsfähigkeit

Die Zeiten groß angelegter Software-Updates mit langen Planungszyklen, z. B. für ERP-Systeme, neigen sich dem Ende zu. Sie werden zunehmend von Continuous Updates abgelöst, die den Wechsel von alten zu neuen Versionen reibungslos gestalten.

Regelmäßige Aktualisierungen ersetzen traditionelle Update-Zyklen

Veraltete Systeme bergen erhebliche Risiken: Sicherheitslücken, ineffiziente Prozesse und fehlende Funktionen wie Echtzeitanalysen oder Automatisierungen sind nur einige von ihnen. Funktionale ebenso wie technologische Aktualisierung sind folglich essenziell. Gerade für größere Updates waren Unternehmen in der Vergangenheit aber gefordert, umfangreiche Planungen vorzunehmen, um ihre Systeme auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu gehörte die Berücksichtigung intensiver Testphasen ebenso wie das Einkalkulieren potenzieller Betriebsunterbrechungen. Das führte dazu, dass Updates erst deutlich nach Erscheinen oder schlimmstenfalls gar nicht umgesetzt wurden.

In einer schnelllebigen Welt müssen Unternehmen agil auf Veränderungen reagieren können. Planungs- und Steuerungstools wie ERP-MES-Systeme übernehmen hierbei eine wichtige Rolle und schaffen die Basis für eine hohe Anpassungsfähigkeit. Umso mehr steigt die Bedeutung, zentrale Unternehmenssoftware kontinuierlich, effizient und wirtschaftlich aktualisieren zu können. Hierfür eignen sich vor allem Continuous Updates (CU). PSI konzentriert sich auf die Erarbeitung von CU in Form von Rolling Updates, die auf den Prozess des reibungslosen Wechsels von alten zu neuen Versionen in einem Produktionsumfeld fokussieren.

Schnelle Umsetzung von Änderungen mit Continuous Updates

Continuous Updates zielen darauf ab, Systeme einerseits stets aktuell zu halten und andererseits den Aktualisierungsprozess so zu optimieren, dass die Stabilität des Gesamtsystems erhalten und das Risiko für Unterbrechungen erheblich minimiert, wenn nicht gar ausgeschlossen wird. Als solche stehen sie für die regelmäßige und automatisierte Bereitstellung von Softwareaktualisierungen in kleinen, gut testbaren Schritten. Unternehmen können hierdurch wichtige Systeme kontinuierlich modernisieren, ohne Beeinträchtigungen des laufenden Betriebs und kostspielige Ausfallzeiten in Kauf nehmen zu müssen. Durch dieses Vorgehen bleiben IT-Systeme nicht nur sicher und leistungsfähig, sondern sie können auch schnell an neue Anforderungen angepasst werden. 

Vorteile von Continuous Updates

  • Regelmäßige branchenspezifische Aktualisierungen 

Rolling Updates eröffnen Unternehmen gezielten Zugang zu neuen Funktionen innerhalb einzelner Module, die den aktuellen Anforderungen ihrer jeweiligen Industrie gerecht werden. Sie sichern nicht nur den Betrieb, sondern tragen aktiv zur Wettbewerbsfähigkeit bei. Ein zentrales Beispiel hierfür ist die fortschreitende Vernetzung von Produktionssystemen. Industriestandards wie OPC UA, MQTT oder MTConnect ermöglichen eine reibungslose Integration, erfordern jedoch regelmäßige und unkomplizierte Aktualisierungen. Ein weiteres Praxisbeispiel ist die Einführung oder Aktualisierung von Kommunikationsstandards. Indem sie Leitlinien definieren, schaffen sie eine gemeinsame Sprache für Prozesse. Diese Standards verbessern und vereinfachen die Interoperabilität zwischen Systemen und Unternehmen erheblich und minimieren die erforderlichen Integrationskosten. 

  • Übernahme neuer Produktionsmethoden und Organisationsformen

Ähnliches gilt für die Entwicklung und Einführung neuer Produktionsmethoden oder Organisationsformen. Auch sie erfordern flexible Anpassungsmöglichkeiten der involvierten Software. Workflowbasierte Systeme bieten hier klare Vorteile: Anstelle aufwändiger Programmierungen lassen sich Änderungen deklarativ umsetzen, wodurch Unternehmen ihre Prozesse schnell und selbstständig an neue Gegebenheiten anpassen können. Gleichzeitig stabilisieren Workflows unternehmenskritische Abläufe und minimieren die Auswirkungen von Änderungen auf den Betrieb.

  • Zugang zu technologische Neuerungen

Neben neuen Funktionen erhalten Unternehmen durch Continuous Updates vor allem auch kontinuierlich Zugang zu technologischen Neuerungen. Der Nutzen ist hinlänglich bekannt: Moderne Technologien steigern die Leistungsfähigkeit der Systeme und damit der Unternehmensprozesse, die sicherer, stabiler und präziser werden. Dazu können KI-Bausteine zählen, etwa verbesserte Algorithmen für die Produktionsplanung und -steuerung, für die Automatisierung von Abläufen oder die Integration von Maschinen und Fremdsystemen.

  • Zugang zu Sicherheitsansätzen

Mit der zunehmenden Vernetzung von Systemen wächst nicht zuletzt die Bedeutung moderner Sicherheitslösungen. Als optimale Ergänzungen für ERP-Systeme gelten cloudbasierte Sicherheitsansätze wie Endpoint-Security und Zero-Trust-Modelle. Sie schützen Unternehmen umfassend vor aktuellen Bedrohungen und lassen sich kontinuierlich aktualisieren.
 

Anwendbar für Standard- und Individuallösungen

Continuous Updates bieten nicht nur Unternehmen, die mit Standardsoftware arbeiten, erhebliche Vorteile. Auch Anwenderunternehmen mit individuellen Systemanpassungen können diese Methode nutzen. Sie können in Testumgebungen kritische Updates zunächst unter kontrollierten Bedingungen prüfen, bevor sie in den Live-Betrieb übernommen werden. Dies garantiert Stabilität und Sicherheit, insbesondere bei geschäftskritischen Prozessen.

Aktualität sichert Wettbewerbsfähigkeit

Digitalisierung, Automatisierung und kontinuierliche Weiterentwicklung erfordern eine moderne Softwarebasis. Continuous Updates sind die Grundlage dafür, Systeme sicher, leistungsfähig und wettbewerbsfähig zu halten – ohne die laufenden Geschäfts- oder Produktionsprozesse zu gefährden.

Ihr Kontakt

Karl Tröger Business Development Manager, PSI Software SE

Seit mehr als 20 Jahren ist Karl Tröger bei der PSI Software SE beschäftigt. In dieser Zeit hat er sich mit allen Aspekten von ERP-Software befasst und war in führenden Positionen in Entwicklung, Beratung und Marketing tätig. Heute versteht er sich als Bindeglied zwischen Kunden, Markt, Wissenschaft sowie Software-Entwicklung und Marketing. Der Diplom-Ingenieur der Elektronik und Nachrichtentechnik ist an der von der Bundesregierung initiierten Plattform Industrie 4.0 beteiligt und veröffentlicht regelmäßig vielbeachtete Publikationen über die Zukunft von fertigungsnaher Software.

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