Nachhaltigkeit hat sich in der Logistikwirtschaft zu einem Kernthema entwickelt. Schließlich stellt der nachhaltige und wirtschaftliche Beitrag zur Verringerung des CO₂-Fußabdrucks einen wichtigen Wettbewerbsfaktor dar. Wie kann Software durch ein intelligentes Supply Chain Network Design für die Ermittlung und Reduzierung von CO₂-Emissionen in der Transportlogistik sorgen?
Die Relevanz von Nachhaltigkeit im Supply Chain Management hat innerhalb der letzten zwei Jahre zugenommen, so das Ergebnis des Hermes-Barometers, bei dem rund 200 deutsche Unternehmen befragt wurden. Etwa 67 % der Logistikentscheider gaben an, dass Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen eine hohe Bedeutung hat. Trotzdem erfassen lediglich 19 % der Befragten den CO₂-Fußabdruck Ihres Unternehmens.
Bei der Umsetzung einer grünen Supply Chain werden Unternehmen oft passiv. Die Begründung hierfür liegt laut der Befragung in der fehlenden Nachfrage auf Kundenseite. Unternehmen, die bereits ihren CO₂-Abdruck verringern, würden darüber hinaus weitere Maßnahmen zur Nachhaltigkeit ausbauen. Etwa drei Viertel dieser Unternehmen realisieren durch die Optimierung vorhandener Prozesse zusätzlich Kosten- und Emissionseinsparungen. Insgesamt haben die befragten Unternehmen die Bedeutung einer grünen Lieferkette zwar erkannt, ein flächendeckender Wandel steht jedoch aus.
„Wir müssen festhalten, dass Klimarisiken auch Investitionsrisiken sind“, sagte Philipp Hildebrand, stellvertretender Vorsitzender der Fondsgesellschaft BlackRock Inc., am Rande des Weltwirtschaftsforums 2020 in Davos.
Damit beschreibt er eine aktuell zentrale Herausforderung für Wirtschaftsunternehmen. Laut des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes e.V. bildet die Berechnung von Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen (PDF) die Basis für die Klimaschutzstrategie eines Unternehmens. Somit endet mit der Berechnung der Emissionswerte nicht die Arbeit – sie beginnt damit.
Was ist Supply Chain Network Design?
Supply Chain Network Design (SCND) beschreibt die Disziplin, anhand derer der optimale Standort und die optimale Größe von Lagerstandorten sowie der Durchfluss durch die Lager bestimmt werden.
Optimierung der Supply Chain zugunsten des Klimaschutzes
Was kann man als Unternehmen konkret tun, um Lieferketten fair und umweltgerecht zu gestalten? Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales rät dazu, Lieferketten zu analysieren, um die tatsächlichen sozialen und ökologischen Auswirkungen bestimmen zu können.
So kann zum Beispiel ein leistungsstarker Emissionskalkulator, der das standardisierte Verfahren zur Emissionsberechnung unterstützt, alle dafür nötigen Voraussetzungen liefern. Der damit einhergehende reduzierende Effekt auf den CO₂-Fußabdruck - und damit zugunsten des Klimaschutzes - wird für Unternehmen ein zunehmend wichtiger, Wettbewerbs-differenzierender Aspekt bei der Gestaltung ihrer Supply Chain.
Laut Hermes-Barometer gaben 45 % der Logistikentscheider an, verstärkt auf multimodale Lösungen zu setzen, um Transporte kosteneffizient und umweltschonend durchführen zu können. 37 % der Unternehmen gaben weiterhin an, zukünftig auf lokale Ressourcen zu setzen, um Lieferketten nachhaltiger zu gestalten. Allerdings wünschen sich mehr als die Hälfte (53 %) eine Beratung zur Verringerung des CO₂-Abdrucks.
Emissionsberechnungen geben Aufschluss über den CO₂-Fußabdruck
Mithilfe eines Softwaresystems können Unternehmen bei der Netz- und Tourenplanung automatisch den zu erwartenden Energieverbrauch berechnen und gleichzeitig die dabei entstehenden Treibhausgas-Emissionen (CO₂-Footprint) nach EU-Norm DIN EN 16258 ausweisen.
DIN EN 16258
Logistikdienstleister sind dazu verpflichtet, Angaben nach DIN EN 16258 über verursachte Emissionen zu machen. Zur Emissionsberechnung beschreibt die DIN EN 16258 „Methode zur Berechnung und Deklaration des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen bei Transportdienstleistungen (Güter- und Personenverkehr)“ ein standardisiertes Verfahren.
Die Emissionen lassen sich wahlweise auf Basis der Tourenplanung beziehungsweise der tatsächlich gefahrenen Tourenkilometer oder mit den Sendungsdaten anhand eines im System hinterlegten Emissionstarifs ermitteln und ausweisen. Im Idealfall sollte die Bedienung der Dialogoberfläche dabei den in der Norm festgelegten Schritten zur Emissionsberechnung folgen und zudem darauf ausgelegt sein, Ressourcen zu schonen.
Detaillierte Aufstellung aller verbrauchten Ressourcen
Im besten Fall ermitteln die Funktionen den CO₂-Fußabdruck nicht allein für Straßentransporte, Fahrzeuge, Teilstrecken und die jeweiligen Güter. Vielmehr sollten die Emissionen auch für Luftfracht-, Schienen- und Seetransporte ermittelt und – etwa als Tonnen-, Volumen oder Containerkilometer – dargestellt werden können.
Darüber hinaus ermöglichen weitere Optionen neben dem Energieverbrauch Tank-to-Wheel und Well-to-Wheel sowie dem Tank-to-Wheel- und dem Well-to-Wheel-Emissionsausstoß auch die jeweiligen Differenzwerte auszuweisen und sie anteilsmäßig den transportierten Gütern zuzuweisen.
Welche Wettbewerbsvorteile ergeben sich durch eine Verringerung des CO₂-Fußabdrucks?
- Ressourceneffizient ausgelegte Routen
- Optimal geplante Touren und Transportnetze
- Reduzierung der Wegezeiten
- Aktiver Beitrag zum Klimaschutz
Kostenoptimierte Softwarefunktionen für die Transportlogistik
Nachhaltigkeit und Klimaschutz müssen jedoch nicht zwangsläufig mit höheren Kosten verbunden sein.
Dabei sind weitere Optionen etwa durch die optimale Gestaltung des Standortnetzwerkes oder eine logistikoptimierte Zuordnung von Fertigungsaufträgen zu Produktionskapazitäten noch gar nicht berücksichtigt. Auf diese Weise leistet PSIglobal einen zukunftsweisenden Beitrag für die Grüne Supply Chain.