Beispielhafte Ansicht von der Software PSIglobal bei der Szenarienanalyse

: Das Lieferketten­gesetz und seine Auswirkungen

Das Lieferkettengesetz, welches 2023 in Kraft trat, markiert einen Wendepunkt für Unternehmen in Deutschland. Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich daraus?

Das Lieferkettengesetz verpflichtet Unter­nehmen, Menschenrechte und Umwelt­standards entlang der globalen Liefer­ketten einzuhalten und umzusetzen. Das bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich und verlangt ein Umdenken in der Gestaltung und Überwachung von Lieferketten.

Kernpunkte des Lieferkettengesetzes

Das Lieferkettengesetz (Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz) zielt darauf ab, die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards entlang globaler Lieferketten sicherzustellen. Unternehmen müssen nun Sorgfaltspflichten erfüllen, Transparenz und Berichterstattung über Lieferkettenaktivitäten gewährleisten und sind für potenzielle Verstöße ihrer Lieferanten verantwortlich. Dies bringt erhöhte Verantwortung und Haftung sowie die Notwendigkeit einer Offenlegung der eigenen und partnerschaftlichen Lieferketten mit sich.

Die Ergebnisse einer Studie des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und des Risikomanagement-Unternehmens Integrity Next verdeutlichen die Rückstände in Unternehmen: Von den Befragten fühlen sich lediglich 38 Prozent der Unternehmen im Bereich Risikomanagement und 29 Prozent im Bereich Risikoanalysen ausreichend gut vorbereitet.

Herausforderungen im Risikomanagement

  • Komplexität der Lieferketten: Globale Lieferketten sind oft lang, vielstufig und komplex. Unternehmen müssen viele Lieferanten in verschiedenen Ländern überwachen, was die Identifikation von Risiken erschwert.
  • Mangelnde Transparenz: Begrenzte Einblicke in die Lieferketten und Wissenslücken über die tatsächlichen Bedingungen in den Produktionsstätten und bei (Sub-) Lieferanten erschweren die Erkennung potenzieller Risiken.
  • Haftungsrisiken: Die Ausweitung der Haftung auf (Sub-) Lieferanten bedeutet, dass Unternehmen auch für Verstöße ihrer Zulieferer gegen Menschenrechts- und Umweltstandards verantwortlich gemacht werden können.

Chancen im Risikomanagement

  • Frühzeitige Erkennung von Risiken: Effektives Risikomanagement ermöglicht die frühzeitige Identifikation von Problemen und Verstößen in den Lieferketten.
  • Stärkere Zusammenarbeit in der Lieferkette: Das Lieferkettengesetz fördert eine enge Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Lieferanten.
  • Stärkung der Unternehmensreputation: Transparente Lieferketten und aktive Maßnahmen gegen Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden können das Unternehmensimage stärken.

Unsere Tipps für die Einhaltung des Lieferkettengesetzes

  1. Gründliche Risikoanalyse durchführen: Identifikation potenzieller Risiken und Schwachstellen.
  2. Transparente Kommunikation mit Lieferanten: Offene und transparente Zusammenarbeit.
  3. Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung stärken: Minimierung von Risiken und Förderung der Einhaltung von Standards.
  4. Verträge sorgfältig prüfen: Sensibilisierung der Lieferanten für Risiken.
  5. Technologiebasierte Lösungen nutzen: Erhöhung von Effizienz und Transparenz im Risikomanagement. 
     

Verbesserung des Risikomanagements durch das Lieferkettengesetz

Das Lieferkettengesetz kann die Unternehmenskultur verändern und Nachhaltigkeit sowie soziale Verantwortung stärker betonen. Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Unternehmensstrategie und Lieferketten wird notwendig, und es können potenzielle Kosteneinsparungen sowie Effizienz­steigerungen realisiert werden.

Risikomanagement mit PSIglobal

PSIglobal unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung des Lieferkettengesetzes und beim effektiven Risikomanagement. Die Software sorgt für die transparente Visualisierung und Analyse von Supply Chains und bietet verschiedene Funktionen des Supply Chain Network Designs (SCND) zur Optimierung der Netzwerkstrukturen sowie der Sourcing- und der Distributions-Strategien.

Funktionen und Vorteile

  • Optimierung der Lieferkettenstrukturen
  • Optimierung der Sourcing- und Distributions-Strategien
  • Transparente Visualisierung und Analyse von Kosten, Service und Nachhaltigkeit in der Lieferkette 
  • Förderung der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Lieferanten 

Szenarienanalyse mit PSIglobal: Anpassung der Supply Chain für Resilienz und Effizienz

In dem nachfolgenden Anwendungsfall geht es um ein Beispiel-Unternehmen, bei dem die Belieferung von rund 10.000 Kunden in Europa durch 10 Lieferanten in Asien und Europa über 6 Hafenstandorte und 3 europäische Zentrallager erfolgt. Mithilfe von PSIglobal sollen verschiedene Szenarien zur Kundenbelieferung erstellt und miteinander verglichen werden.

Screenshot von der Software PSIglobal - Szenarienanalyse
Szenarienanalyse mit PSIglobal Szenario 1

Szenario 1: Das optimale Referenz-Szenario

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, trotz der Unwägbarkeiten, die durch unterschiedliche Risiken (Pandemie, Naturkatastrophen, Handelskonflikte, etc.) entstehen, kosteneffizient zu bleiben. In einem Referenz-Szenario werden die Kapazitäten aller Lieferanten zunächst nicht begrenzt, was eine Lösung mit den niedrigsten Gesamtkosten ermöglicht. Hier wird für einen Teil des Liefergebietes durch PSIglobal eine Belieferung aus Asien gewählt.

Screenshot von der Software PSIglobal - Szenarienanalyse
Szenarienanalyse mit PSIglobal Szenario 2

Szenario 2: Local Sourcing-Strategie

Die Pandemie veranlasste viele Unternehmen dazu, ihre Abhängigkeit von Lieferanten in Asien zu überdenken. In diesem Szenario wird daher auf Lieferungen aus Asien verzichtet und eine Local Sourcing-Strategie umgesetzt. PSIglobal spielt eine entscheidende Rolle bei der Neuausrichtung auf europäische Lieferanten und bei der Verbesserung des Risikomanagements in der Lieferkette.

Screenshot von der Software PSIglobal - Szenarienanalyse
Szenarienanalyse mit PSIglobal Szenario 3

Szenario 3: Multiple Sourcing in Europa

Um eine noch größere Resilienz und Sicherheit in der Produktion und Lieferfähigkeit zu gewährleisten, unterstützt PSIglobal Unternehmen dabei, ihre Produktionsstandorte innerhalb Europas zu diversifizieren. Dieses Szenario zeigt, wie durch die Nutzung mehrerer Produktionsstandorte in Europa das Risiko weiter gestreut und die Lieferkette noch resilienter gemacht werden kann.

Der nachfolgende Kostenvergleich zeigt, wie sich die Belieferungsstrategie auf die Lieferanten-, Lager- und Transportkosten auswirkt.

Kostendiagramm

Bedeutung für das Lieferkettengesetz

Diese Anwendungsfälle demonstrieren, wie PSIglobal Unternehmen dabei unterstützt, ihre Lieferketten angesichts der Herausforderungen des Lieferkettengesetzes und externer Schocks wie der Corona-Pandemie zu optimieren. Die Fähigkeit, schnell und effizient auf Veränderungen zu reagieren, verbessert nicht nur die Compliance mit dem Lieferkettengesetz, sondern stärkt auch die Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.

Zusammenfassung

Das Lieferkettengesetz verlangt von Unternehmen eine sorgfältige Analyse ihrer Lieferketten, Identifikation von Risiken und die Ergreifung effektiver Maßnahmen. Dadurch wird aktives Risikomanagement zu einem strategischen Erfolgsfaktor. Unternehmen können durch proaktives Management und den Einsatz von Softwarelösungen wie PSIglobal Herausforderungen bewältigen, ihre soziale Verantwortung stärken und ihre Reputation verbessern.

Die Software kann bei der Einhaltung des Lieferkettengesetzes helfen. Auf Basis identifizierter Risiken in der Lieferkette und daraus abgeleiteter Sourcing-Strategien können verschiedene Szenarien zur Kundenbelieferung durchgespielt und in Bezug auf Kosten, Lieferzeit und Nachhaltigkeit optimiert werden. Die Verantwortung der Unternehmen endet durch das Lieferkettengesetz nicht länger am eigenen Werkstor, sondern besteht entlang der gesamten Lieferkette fort – mit PSIglobal lässt sich die gesamte Supply Chain überblicken, analysieren und optimieren.

Unsere Handlungsempfehlungen umfassen eine gründliche Risikoanalyse, die Stärkung der Lieferantenbeziehungen, die Implementierung von Softwarelösungen und die Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie, was eine Stärkung der Unternehmenskultur zur Folge hat. Mit PSIglobal können Unternehmen die Anforderungen des Lieferkettengesetzes erfüllen, sozial-ökologische Risiken minimieren und ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen. Die Integration von technologiebasierten Lösungen in das Risikomanagement ist essenziell für langfristigen Erfolg.

Ihr Kontakt

Vanessa Grabowski Corporate Communications Officer, PSI Software SE - Business Unit Logistics
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