Analysten von Accenture prognostizieren, dass künstliche Intelligenz die Effizienz in der Logistik bis 2035 um mehr als 40 Prozent steigern wird. Die KI-basierte Lösung PSIwms AI wurde bei LPP in das PSIwms integriert. Das Ergebnis: deutlich kürzere Kommissionierwege und insgesamt mehr Effizienz in den Lagerprozessen.
LPP SA: Seit über 25 Jahren in Europa erfolgreich
LPP, der polnische Bekleidungshersteller und Eigentümer von fünf bekannten Marken (Reserved, Cropp, House, Mohito und Sinsay) ist einer der Marktführer im E-Commerce in Europa. Mit mehr als 2.000 Geschäften und einem umfangreichen Online-Angebot ist LPP eines der am schnellsten wachsenden Bekleidungsunternehmen in Mitteleuropa und verfügt über ein umfangreiches Vertriebsnetz, das von der Tochtergesellschaft LPP Logistics betrieben und verwaltet wird. Basierend auf einer globalen Lieferkette vertreibt LPP Logistics jährlich mehr als hundert Millionen Artikel weltweit und erreicht damit fast 40 Länder in Europa, Afrika und Asien.
KI-basierte Lösung zur Effizienzsteigerung
Aufgrund der steigenden Nachfrage und der hohen Kundenerwartungen müssen Logistik- und IT-Lösungen optimiert werden, ohne die Qualität und Geschwindigkeit der Abwicklung zu beeinträchtigen. Die Coronavirus-Pandemie hat einen zusätzlichen Hype im E-Commerce ausgelöst und die Anforderungen weiter verschärft. Händler und Dienstleister sind gefordert, die ständige Verfügbarkeit ihrer Produkte und eine schnelle Lieferung zu gewährleisten. Steigende Kraftstoff-, Material- und Lohnkosten zwingen die Unternehmen zudem dazu, nach neuen Lösungen zur Prozessoptimierung zu suchen.
Der LPP-Konzern fand in seinem langjährigen Geschäftspartner PSI die nötige Unterstützung zur Erfüllung dieser Anforderungen. Mit der Plattform PSIwms AI ermöglicht PSI die nicht-invasive Prüfung und Abstimmung von Logistikprozessen mittels digitalem Zwilling. Der Endkunde ist in der Lage, selbstständig verschiedene Einstellungen des WMS und verschiedene Parameter der logistischen Prozesse zu überprüfen und zu beurteilen, welche Auswirkungen diese Änderungen auf die wichtigsten KPIs im Lager haben werden. Es ist möglich, (unter Verwendung von Produktionsdaten) Änderungen in der Lagertopologie zu simulieren, zu prüfen, wie sich der Kauf neuer Lagerautomatisierungsgeräte auf die Effizienz auswirkt, und schließlich zu prüfen, ob das Lagerpersonal in der Lage ist, die anstehende Verkaufsspitze zu bewältigen.
Einzigartig: direkte Integration ins WMS
Das Besondere an der PSIwms AI-Lösung ist die direkte Integration in das Lagerverwaltungssystem PSIwms. Die Prozesse im Lager werden über eine kalibrierte Simulation abgebildet. Die Ergebnisse der Simulation sind daher nahezu identisch mit denen im realen Lager. Ergeben sich Änderungen im WMS, werden diese automatisch berücksichtigt und in die Simulation integriert. Damit unterscheidet sich die IT-Lösung der PSI deutlich von herkömmlichen Simulationssystemen, bei denen Änderungen in den realen Logistikprozessen manuell in die Simulation übertragen werden müssen.
„Die PSIwms AI-Plattform ist in der Lage, ein sehr großes Distributionszentrum mit 750.000 Lagerplätzen zu simulieren, das von über 700 Mitarbeitern betrieben wird. Dank der Parallelisierung des Cloud-Computings ist es möglich, innerhalb einer Stunde mehrere hundert verschiedene Lagerbetriebsszenarien zu testen.“, so Jerzy Danisz, Product Owner PSIwms.
Deutliche Verkürzung von Kommissionierwegen
In der ersten Phase des Projekts wurden im Fulfillment Center in Pruszcz Gdański, in dem die E-Commerce-Logistikprozesse von LPP abgewickelt werden, die Kommissionierwege mithilfe von KI optimiert. Die gesamte PSIwms AI-Plattform wurde Anfang 2023 an den LPP-Konzern übergeben.
Im Rahmen der ersten Implementierungen bei der LPP-Gruppe im Jahr 2022 wurde eine Optimierung der Kommissionierwege auf Basis der Lösung des Traveling Salesman Problems (TSP) mithilfe von künstlicher Intelligenz umgesetzt. Die TSP-Algorithmen wurden mithilfe von Simulationen auf der PSIwms AI-Plattform erstellt und führten zu messbaren Effekten in Form einer Verkürzung des Weges um ca. 31 Prozent, was eine Effizienzsteigerung des gesamten Warenausgangsprozesses um 12 Prozent bedeutet.
Dies war nur der erste Schritt – derzeit ist der KI-gestützte Batch-Kommissionierungs-Algorithmus bereits teilweise im LPP Logistiklager implementiert und hat eine weitere Effizienzsteigerung von 11 Prozent im Warenausgangsprozess gebracht. Hervorzuheben ist, dass diese 11 Prozent in Relation zu den zuvor erreichten Werten des TSP-Algorithmus (12 Prozent) berechnet werden, sodass die Gesamteffizienzsteigerung der Prozesse je nach Lagertopologie sogar ca. 23 Prozent erreichen kann (der Batch-KI-Algorithmus ist in mehreren LPP-Lagern implementiert). Der heute erreichbare Wert von ca. 23 Prozent wird durch die Implementierung weiterer Komponenten des Batch-KI-Algorithmus weiter verbessert werden.
„Die fortschrittliche KI-gesteuerte Lösung bringt uns mehrere bedeutende Vorteile. Sowohl die Steigerung der Kommissioniereffizienz als auch die Reduzierung des Arbeitsaufwands helfen uns dabei, die Markteinführungszeit zu optimieren. Dies führt dazu, dass wir unseren Kunden eine noch bessere Leistung und ein noch besseres Kauferlebnis bieten können“, so Sebastian Sołtys, CEO von LPP Logistics.
Dieser Anwendungsfall zeigt, dass die Integration von KI-gesteuerten Lösungen in Logistikabläufe viele Vorteile wie Kosteneinsparungen und Umsatzsteigerungen mit sich bringt. Durch den Einsatz von KI-Algorithmen können Unternehmen ihre Logistikprozesse rationalisieren, die Effizienz steigern und sich Wettbewerbsvorteile sichern.