Berlin, 28. April 2020 – Der PSI-Konzern hat im ersten Quartal 2020 trotz aufziehender Coronakrise den Rekordauftragseingang des Vorjahresquartals mit 96 Millionen Euro fast wieder erreicht (31.03.2019: 97 Millionen Euro). Der Auftragsbestand am 31.03.2020 lag mit 187 Millionen Euro 2 % über dem Vorjahreswert (31.03.2019: 184 Millionen Euro). Der Konzernumsatz erreichte mit 50,9 Millionen Euro ebenfalls fast den Vorjahreswert (31.03.2019: 52,0 Millionen Euro), dieses Jahr allerdings stärker durch das Energiesegment geprägt. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit 2,5 Millionen Euro rund 17 % unter dem Vorjahresergebnis (31.03.2019: 3,0 Millionen Euro) und damit im Rahmen der Prognose vom 24. März 2020. Belastungen kamen aus der Stahlkrise in Europa, Corona in China und einer Restrukturierung in Malaysia. Die Coronakrise führte im März zu geringeren Produktivstunden. Das Konzernergebnis fiel wegen erheblicher Währungsschwankungen zum Stichtag 31. März auf 1,5 Millionen Euro (31.03.2019: 2,0 Millionen Euro).

  • Vorjahresumsatz fast erreicht
  • EBIT mit minus 16,7 % auf 2,5 Millionen Euro im Rahmen der Prognose
  • Operativer Cashflow um 43 % auf 8,6 Millionen Euro verbessert
Kennzahlen (TEUR) 01.01. – 31.03.2020 01.01. – 31.03.2019 Veränderung
Umsatz 50.888 51.993 -2,1 %
EBIT 2.459 2.952 -16,7 %
Konzernergebnis 1.512 1.999 -24,4 %
Ergebnis je Aktie (EUR) 0,10 0,13 -23,1 %

Das Segment Energiemanagement (Energienetze, Energiehandel, Öffentlicher Personenverkehr) erzielte im ersten Quartal einen 14 % höheren Umsatz von 28,8 Millionen Euro (31.03.2019: 25.3 Millionen Euro) und ein etwa konstantes Betriebsergebnis von 1,2 Millionen Euro (31.3.2019: 1,1 Millionen Euro). Der im Vorjahr übernommene Bereich BTC Smart Grid trug positiv zu Umsatz und Ergebnis bei. Bemerkenswert sind Großaufträge aus Russland im Bereich Hochdruck-Gasnetze und Höchstspannungsnetze. Das Tochterunternehmen PSI Incontrol in Malaysia restrukturiert das Hardware-Geschäft und belastete mit 0,6 Millionen Euro.

Der Umsatz im Segment Produktionsmanagement (Metall, Industrie, Logistik) lag in den ersten drei Monaten mit 22,1 Millionen Euro etwa 17 % unter dem Vorjahreswert (31.03.2019: 26,7 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis des Segments fiel um 23 % auf 1,5 Millionen Euro (31.03.2019: 1,9 Millionen Euro). Der Bereich Metallerzeugung litt weiter unter der auch CO2-Preis-bedingten Stahlkrise in Europa. Die Abarbeitung der Großprojekte in China litt unter reduzierten Arbeitsstunden (Urlaubsabbau etc.) während der Coronakrise. In den USA erhielt PSI einen Großauftrag eines US-Stahlherstellers. Die Abschwächung im Umsatz und Ergebnis mit Produktion und Logistik in Deutschland wurde durch Großaufträge in Polen aus der Gaswirtschaft und der E-Commerce-Logistik ausgeglichen.

PSI hatte schon im Vorfeld der Coronakrise alle 2.000 Mitarbeiter mit Ausnahme der 70 Mitarbeiter der Hardwareintegration in Malaysia mit Notebooks und Fernzugriffen für Heimarbeit ausgestattet. Mit über 95 % der Kunden wurden Vertriebspräsentationen, Vertragsverhandlungen, Projektbesprechungen und Abnahmeprüfungen ebenfalls über Videokonferenzen durchgeführt. Insgesamt liegt die Homeoffice-Effizienz bei 75 bis 85 % und es werden Reisezeiten sowie Reisekosten eingespart. Darüber hinaus wurden durch gesteuerten Abbau von Urlaubstagen, Arbeitszeitreduktion und Überstundenabbau weitere Einsparungen erzielt. Die Mitarbeiterzahl des Konzerns reduzierte sich durch Einstellungsstopp in den ersten Monaten, erhöhte sich aber im Jahresvergleich durch Neueinstellungen und die Übernahme des Smart-Grid-Bereichs der BTC in Polen zum 31.05.2019 auf 2.005 (31.03.2019: 1.931). Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag mit 8,6 Millionen 43 % über dem Wert des Vorjahresquartals (31.03.2019: 6,0 Millionen Euro). Die liquiden Mittel von 42,7 Millionen Euro (31.03.2019: 45,0 Millionen Euro) werden zur vorgeschlagenen Dividendenzahlung und zur Absatzfinanzierung im saisonalen Verlauf eingesetzt.

PSI wird sich am Klimaschutzprogramm der Bundesregierung (Energiewende, Wärmewende, Verkehrswende) und dem Green Deal in der Europäischen Union beteiligen. PSI-Software trägt erheblich zur Integration erneuerbarer Energie in die Stromnetze bei. Das Gasnetz wird zum einzigen Ausfallgaranten und künftig um Grüngase und ein Wasserstoffnetz erweitert.

Vor der Coronakrise strebte PSI für 2020 eine Fortsetzung des Wachstums und eine abermalige Steigerung des Betriebsergebnisses um 10 % an. In einem Szenario, dass dieses Jahr für Industriebetriebe und Energienetzbetriebe eine Normalbetriebs-Arbeitsweise unter Coronabedingungen etabliert wird, rechnet das PSI-Management aufgrund des hohen Auftragsbestands, der im ersten Quartal gehalten werden konnte, mit einer leichten Schwächung des Umsatzes um 5 % und einem 20 % geringerem Betriebsergebnis. Das zweite Quartal wird stärker von Corona betroffen sein, im dritten und vierten Quartal sollte eine Belebung einsetzen, um die Jahresziele zu erreichen. Ein über das gesamte Jahr extrem niedriger Ölpreis könnte zu Verzögerungen in der Auftragsvergabe in russischen Gasnetzprojekten, in Rohrstahlprojekten und in Energiehandelssoftware führen, die über die bisherige Prognose hinausgehen.

Der PSI-Konzern entwickelt und integriert auf der Basis eigener Softwareprodukte komplette Lösungen für die Optimierung des Energie- und Materialflusses bei Versorgern (Energienetze, Energiehandel, Öffentlicher Personenverkehr) und Industrie (Rohstoffgewinnung, Metallerzeugung, Automotive, Maschinenbau, Logistik). PSI wurde 1969 gegründet und beschäftigt weltweit 2.000 Mitarbeiter.

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