Berlin, 28. Juli 2022 – Der PSI-Konzern hat im ersten Halbjahr 2022 den Umsatz um 0,8 % auf 116,5 Millionen Euro verbessert (30.06.2021 angepasst: 115,5 Millionen Euro). Durch einen Rückgang im Bereich Elektrische Netze lag das Betriebsergebnis (EBIT) mit 8,2 Millionen Euro 28,1 % unter dem Vorjahreswert (30.06.2021 angepasst: 11,4 Millionen Euro), das Konzernergebnis verringerte sich entsprechend auf 4,4 Millionen Euro (30.06.2021: 7,0 Millionen Euro). Trotz des Rückzugs in Russland und der Auftragsschwäche im Bereich Elektrische Netze lag der Auftragseingang mit 150 Millionen Euro 2,7 % über dem Wert des Vorjahresquartals (30.06.2021: 146 Millionen Euro). Der Auftragsbestand am 30.06.2022 übertraf mit 188 Millionen Euro den Vorjahreswert um 8 % (30.06.2021: 174 Millionen Euro).
- Auftragseingang mit 150 Millionen Euro 2,7 % über dem Vorjahreswert
- Umsatzsteigerung um 0,8 % auf 116,5 Millionen Euro
- EBIT durch Schwäche im Bereich Elektrische Netze unter dem Vorjahreswert
Kennzahlen (TEUR) | 01.01. – 30.06.2022 | 01.01. – 30.06.2021 | Veränderung |
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Umsatz | 116.450 | 115.532 | +0,8 % |
EBIT | 8.179 | 11.377 | -28,1 % |
Konzernergebnis | 4.446 | 7.034 | -36,8 % |
Ergebnis je Aktie (EUR) | 0,28 | 0,45 | -37,8 % |
Das Segment Energiemanagement (Energienetze, Energiehandel, Personenverkehr) erzielte im ersten Halbjahr einen 2,9 % geringeren Umsatz von 61,3 Millionen Euro (30.06.2021 angepasst: 63,1 Millionen Euro) und ein deutlich geringeres Betriebsergebnis von 0,9 Millionen Euro (30.06.2021 angepasst: 4,7 Millionen Euro). Das Ergebnis des Segments wurde vor allem durch einen zyklischen Rücksetzer des Bereichs Elektrische Netze belastet. Nach dem starken Wachstum und der Übernahme fällt der Rückgang stärker als in den vergangenen Zyklen aus, hinzu kommen die anhaltenden Investitionen in die Umstellung aller Produktlinien auf die PSI-Plattform. Bisher müssen Upgrades noch in langlaufender Auftragsfertigung ausgerollt werden, was die Inflationsanpassung verzögert. Der Bereich Gasnetze leidet unter dem auslaufenden Russlandgeschäft, da PSI hier keine Neuaufträge mehr annimmt. Es liegen aber fortgeschrittene Anfragen und Aufträge aus Gasexportregionen wie Malaysia, Norwegen, Kasachstan, Nordamerika und der Golfregion vor. In Zentraleuropa verzeichnet der Bereich Gasnetze zahlreiche Systemerneuerungsanfragen und -aufträge zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und zur Umrüstung auf Wasserstoff. Im Öffentlichen Personenverkehr verzeichnet PSI auch weiterhin eine hohe Nachfrage nach Software für Elektrobusdepots und hat zum Anfang des dritten Quartals einen wichtigen Großauftrag erhalten.
Der Umsatz im Segment Produktionsmanagement (Metall, Industrie, Logistik) lag in den ersten sechs Monaten mit 55,2 Millionen Euro 5,3 % über dem Vorjahreswert (30.06.2021 angepasst: 52,4 Millionen Euro). Das Betriebsergebnis des Segments wurde um 9,0 % auf 7,8 Millionen Euro verbessert (30.06.2021 angepasst: 7,2 Millionen Euro). PSI profitiert mit der üblichen Zeitverzögerung vom Boom in der metallerzeugenden Industrie. Nach dem Eingang der im ersten Quartal verschobenen Großaufträge sind zahlreiche weitere Anfragen und Angebote in der Bearbeitung. Dank der PSI-Plattform werden Kunden und Partner in die Auftragsbearbeitung eingebunden, so dass die Nachfrage weltweit besser denn je bedient werden kann. Im Bereich Automotive und Maschinenbau wurde das erste ERP-System für mehr als 1.000 User erfolgreich ausgeliefert. Der Kunde kann über 3.000 Bildschirmansichten selbstständig per Workflow und PSI-Click-Design anpassen. Nachdem im Bereich Logistik das erste Kundensystem ausgeliefert wurde, bei dem auch der Server nativ auf die PSI-Plattform umgestellt ist, bietet PSI die Warehouse- und Transportmanagement-Software nun weltweit den Metallkunden an.
Im 1. Quartal 2022 wurde die Risikosituation der Geschäftsaktivitäten in Russland durch das PSI-Management neu bewertet. Im Zuge dieser Bewertung wurde ein eigenständiges Segment gebildet, da von einer erheblich höheren Risikosituation durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen sowie die geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen in Russland auszugehen war. Das PSI-Management hat sich im 2. Quartal 2022 entschieden, die in dem Segment zusammengefassten Geschäftsaktivitäten nicht mehr fortzuführen und entsprechend gesondert von den fortgeführten Geschäftsaktivitäten auszuweisen. Zum Ende des 1. Halbjahres 2022 ergab sich daraus ein Ergebniseffekt von -1,7 Millionen Euro (Vorjahr: -1,1 Millionen Euro). In der Vorjahresvergleichsdarstellung wurden alle Wertansätze so angepasst, dass ein wirtschaftlicher Periodenvergleich möglich ist.
Die Mitarbeiterzahl des Konzerns erhöhte sich durch gezielte Neueinstellungen in Deutschland, Polen und den USA auf 2.266 (30.06.2021: 2.145). Von einigen Kunden, die Inflationsanpassungen nicht akzeptieren, zieht PSI Personal für den Einsatz im Produktionsmanagement ab. In diesem Segment praktizieren Kunden, etwa im Automobil- und Maschinenbau, selbst die Weitergabe der Inflation oder profitieren sogar wie in der Stahlindustrie vom Rohstoffboom. Zahlreiche Internetunternehmen (Business-to-Consumer) haben 10 % und mehr Personal abgebaut, da Konsumenten mehr für Energie, Transport und Grundbedarf zahlen müssen und sich bei Medien und Luxusgütern einschränken. PSI beliefert Energie- und Transportunternehmen und erwartet wieder bessere Rekrutierungsbedingungen.
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag mit −3,0 Millionen Euro deutlich unter dem Wert des Vorjahresquartals (30.06.2021: 11,3 Millionen Euro). Die liquiden Mittel lagen trotz der höheren Dividendenzahlung mit 50,5 Millionen Euro (30.06.2021: 45,4 Millionen Euro) 11,4 % über dem Vorjahreswert.
Angesichts des stärkeren zyklischen Rückgangs im Geschäfts mit Stromnetzbetreibern, passt das PSI-Management vorsichtshalber das Jahresziel an die veränderten Rahmenbedingungen an. Statt einer Ergebnissteigerung um knapp 20 % wird ein Zuwachs um 5 bis 10 % erwartet. Real wird trotz der Rücknahme des Russlandgeschäfts ein Umsatzwachstum von 5 % erwartet. Große Chancen für das Wachstum bieten auch die Großaufträge aus der boomenden Stahlindustrie.
Der PSI-Konzern entwickelt eigene Softwareprodukte zur Optimierung des Energie- und Materialflusses bei Versorgern (Energienetze, Energiehandel, Öffentlicher Personenverkehr) und Industrie (Metallerzeugung, Automotive, Maschinenbau, Logistik). Die aus Standardkomponenten aufgebauten Branchenprodukte werden sowohl im Direktvertrieb als auch über den Multicloud-fähigen PSI App Store vertrieben und können zudem von Kunden und Partnern selbst angepasst werden. PSI wurde 1969 gegründet und beschäftigt weltweit über 2.200 Mitarbeiter.