Flexibilitätspotenziale aller Spannungsebenen für Engpassmanagement effizient nutzen
Berlin, 10. März 2022 – Unter der Koordination von OFFIS e.V. nimmt die PSI mit fünfzehn weiteren Partnerunternehmen am Forschungsprojekt Redispatch 3.0 teil. Das Vorhaben wird im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms „Innovation für die Energiewende“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (FKZ: 03EI4043) gefördert.
Während des dreijährigen Forschungsprojekts „Redispatch 3.0 - Demonstrationsprojekt Redispatch und Vermarktung nicht genutzter Flexibilitäten von Kleinstanlagen hinter intelligenten Messsystemen“ werden Konzepte und Methoden zur Weiterentwicklung des aktuellen Redispatch-Prozesses erforscht und unter realen Bedingungen in zwei Feldtests erprobt und evaluiert.
Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, Kleinstanlagen und flexible Lasten der Nieder- und Mittelspannungsebene in den Engpassmanagementprozess zu integrieren, um die abnehmende Flexibilität, die heute von konventionellen Erzeugern bereitgestellt wird, zu kompensieren. Durch diese Erweiterung des Redispatch-2.0-Prozesses soll sichergestellt werden, dass auch in Zukunft, trotz der geplanten Außerbetriebnahme konventioneller Kraftwerke, Engpässe auf alle Spannungsebenen zuverlässig vermieden und entgegengewirkt werden können.
PSI erarbeitet in diesem Projekt gemeinsam mit den beteiligten Partnerunternehmen den Organisationsentwurf der Kaskade und erforscht darüber hinaus innovative Lösungsansätze zur Erfüllung der gestiegenen Anforderungen bezüglich des Informationsaustauschs zwischen Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) und Verteilnetzbetreibern (VNB). Zudem wird für die Anbindung von Erzeugern und Verbrauchern aus der Nieder- und Mittelspannung die Controllable-Local-System-Schnittstelle der Intelligenten Messsysteme (iMSys) eingesetzt und evaluiert.
Neben einem optimierten und automatisierten Netzbetrieb im Sinne einer reaktiven Systemführung, sollen darüber hinaus Anreize für systemdienliches Verhalten durch erleichterte Marktteilnahme dezentraler Akteure geschaffen werden.
Die entwickelten Lösungsansätze werden im Rahmen der Feldversuche bei der EWE Netz GmbH und der MVV Netze GmbH unter realen Bedingungen getestet und validiert.
Das Projekt begann am 1. Januar 2022 und läuft bis zum 31. Dezember 2024.
Der PSI-Konzern entwickelt eigene Softwareprodukte zur Optimierung des Energie- und Materialflusses bei Versorgern (Energienetze, Energiehandel, Öffentlicher Personenverkehr) und Industrie (Metallerzeugung, Automotive, Maschinenbau, Logistik). Die aus Standardkomponenten aufgebauten Branchenprodukte werden sowohl im Direktvertrieb als auch über den Multicloud-fähigen PSI App Store vertrieben und können zudem von Kunden und Partnern selbst angepasst werden. PSI wurde 1969 gegründet und beschäftigt weltweit etwa 2.200 Mitarbeiter.