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Digitalisierung : Vorausschauende Wartung - mit KI ganz­heitlich optimieren

Eine ganzheitliche, automatisierte Wartung und Instandhaltung ist eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg von Predictive-Asset-Management-Strategien.

Immer mehr Unternehmen setzen auf Predictive Asset Management, um komplexe Anlagensysteme exakt und in Echtzeit zu analysieren und auf dieser Basis optimiert zu betreiben. In der Praxis beschränken sich diese Ansätze oft nur auf die Lösung einzelner Aspekte. Erst die Umsetzung einer ganzheitlichen vorausschauenden und automatisierten Wartung & Instandhaltung bietet diesen Mehrwert und schafft damit die Basis für eine erfolgreiche Predictive-Asset-Management-Strategie.

Stillstehende Maschinen kosten Geld

Bei der Planung von Wartung und Instandhaltung gibt es verschiedene Herausforderungen, die täglich neu in Einklang zu bringen sind. Steht eine Maschine still, verschlingt sie jede Minute Geld. Klar ist aber auch, dass eine Überwartung durch strikte Instandhaltungszyklen unnötige Kosten verursacht. Es gilt daher, zwischen hoher Verfügbarkeit und minimalen Wartungsaufwänden abzuwägen. Diese Herausforderung wird größer, je mehr Maschinen in Betrieb sind. Denn mit jeder Anlage steigt die Anzahl der Einflussfaktoren, die sich zum Teil gegenseitig bedingen oder ausschließen.

Viele Unternehmen setzen bei diesem Balanceakt auf eine vorausschauende Strategie, bei der durch eine kontinuierliche Zustandsüberwachung der Maschinen optimiert Wartungs- und Instandhaltungsentscheidungen getroffen werden.

KI-basierte Verfahren bewähren sich bei einer ganzheitlichen Betrachtung

Bewährt haben sich vor allem Lösungen, die nicht nur technische Daten berücksichtigen, z. B. Druck, Temperatur oder Arbeitsstunden seit der letzten Wartung, sondern die auch betriebswirtschaftliche Aspekte wie Termintreue, Auslastung der Ressourcen, Abschreibungszustand oder Modernisierungsbedarf in die Entscheidungsfindung mit einfließen lassen – kumuliert und ausgewogen. Dies schaffen aufgrund der Datenmenge und komplexen Zusammenhänge vor allem KI-basierte Verfahren.

Flexibel skalierbar - ob eine Anlage oder geografisch verteilte Anlagenverbünde

Die praxisbewährte KI-basierte, selbstlernende Entscheidungsunterstützung und -optimierung von Qualicision bewertet kontinuierlich auf Basis qualitativ gelabelter Anlagendaten unterschiedliche Assets – und zwar flexibel skalierbar. Damit ist sie sowohl geeignet für die vorausschauende Wartung einer einzelnen Anlage als auch für ein Predictive Asset Management für geografisch verteilte Anlagenverbünde.

Dabei entsteht eine zusätzliche, KI-unabhängige Erklärungsebene, deren einfache Visualisierung die Entscheidungen des Systems nachvollziehbar und auch für Nicht-Daten-analysten bedienbar macht. Die Basis schafft das Qualitative Labeln (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Vorgang des Qualitativen Labelns von Maschinendaten beim Predictive Maintenance.
Abbildung 1: Vorgang des Qualitativen Labelns von Maschinendaten beim Predictive Maintenance.

Mithilfe einer Labeling-Funktion beobachtet die Software z. B., welche Temperaturbereiche der bereitgestellten Sensordaten auf eine notwendige Wartung hindeuten und unterscheidet zwischen positiven, erwünschten Maschinenzuständen und negativen Wertebereichen,  unerwünschten Maschinenzuständen. Die Sensordaten versieht sie mit positiven und negativen Bewertungen – die sogenannten Labels.

Einfach nachvollziehbare Visualisierungen

Zwischen den ermittelten Labels stellt die Software Zusammenhänge her und erkennt darin Muster, aus denen sie kurz-, mittel- oder langfristige Wartungsempfehlungen (Wartungslabels) ableitet. Einmal festgelegt, verarbeiten und bewerten die Labeling-Funktionen beliebige Signalverläufe.

Für die in Abbildung 2 beobachtete Maschine empfiehlt das System z. B. eine dringende Wartung. Zudem lässt sich ablesen, dass die Software hierfür Vibrationsdaten sowie das einzuhaltende, dynamische Wartungsintervall berücksichtigt hat.

Abbildung 2: Wirkungs- und Beziehungsmatrix - KI-gelernte Qualitative Labels mit Zusammenhängen.
Abbildung 2: Wirkungs- und Beziehungsmatrix - KI-gelernte Qualitative Labels mit Zusammenhängen.

Verständliche Ergebnisse - auch ohne KI-Expertise

Der Unterschied zu gängigen Verfahren liegt weniger in den Ergebnissen der Prognosen als in der Form ihrer Darstellung, die es auch Anwenderinnen und Anwendern ohne KI-Expertise ermöglicht, die Entscheidungsgrundlagen zu verstehen und zu bewerten.

So können sie die Empfehlungen bestätigen, ablehnen oder die Sensitivität der Labels über Schieberegler justieren. Aus diesen Rückmeldungen leitet ein hinterlegter Lernalgorithmus wiederum weitere Muster ab und lernt über ein integriertes maschinelles Lernverfahren kontinuierlich dazu.

Schritt für Schritt zur Predictive-Asset-Management-Strategie

Wer Maschinen- und Anlagenparks betreibt, muss eine gute Balance finden zwischen höchstmöglicher Verfügbarkeit und kleinstmöglichen Wartungsaufwänden.

Optimiert lassen sich die relevanten Zusammenhänge durch den Einsatz von Methoden der künstlichen Intelligenz beherrschen, vor allem dann, wenn sie den Prozessverantwortlichen Handlungsempfehlungen aufzeigen, deren Bewertung keine KI-Kenntnisse voraussetzen.

Praxistaugliche Lösungen für ein optimiertes Wartungs- und Instandhaltungsmanagement

Softwarelösungen für ein optimiertes Wartungs- und Instandhaltungsmanagement sind dann praxistauglich, wenn sie neben geeigneten Skalierungsmöglichkeiten über eine Abbildung des gesamtem Prozesses von Wartungsempfehlungen verfügen. Die Empfehlungen reichen über konkrete Planungen von Wartungseinsätzen bis hin zum kontinuierlichen Monitoring der Abläufe durch z.B. Meldungen zum Bearbeitungsstatus der Wartungs- bzw. Instandhaltungseinsätze. Sie eignen sich sowohl für Predictive-Maintenance als auch für Predictive-Asset-Management-Szenarien (Abbildung 3, links).

Abbildung 3: PSIjscada/Qualicision Dashboard zum Predictive Asset Management und PSIcommand/Qualicision.
Abbildung 3: PSIjscada/Qualicision Dashboard zum Predictive Asset Management und PSIcommand/Qualicision.

Im Beispiel erfolgt dies über die Berücksichtigung weiterer Einflussgrößen, die mit denselben Systematiken und dem Prinzip des Qualitativen Labelns verarbeitet werden. Ebenso kann die im Hintergrund einsetzbare Lern-Logik Zusammenhänge und Systematiken auf hoher Skalierungsebene erlernen. Die einzige Änderung betrifft die Skalierung, z.B. hinsichtlich der Verwendung von Datenbanken und weiterführender Maintenance-Managementtools wie das PSIcommand.

Ganzheitliche Wartung auf einen Blick

  • Gewährleistung einer hohen Anlagenverfügbarkeit
  • Aufwand für Wartung und Reparaturen wird parallel minimiert
  • Kosteneffiziente Wartungsaufträge
  • Berücksichtigung von Kapazitätsspitzen
  • Von einer Anlage bis hin zu Anlagenverbünden skalierbar
  • KI-basierte Wartungsempfehlungen
  • Planung und Monitoring von Wartungsteams
  • Qualitative Datenauswertung durch gelabelte Datenbasis
  • Visuell verständlich aufbereitete Wartungsempfehlungen
  • Auch ohne KI-Know-how nachvollziehbar und konfigurierbar

Mit einem intelligenten Prozess zur Predictive-Asset-Management-Strategie

Auf dieser Basis können sich Unternehmen auch schrittweise mit Predictive Maintenance für einzelne Maschinen und Anlagen einem Predictive Asset Management nähern und eine ganzheitliche Strategie für das Asset Management im Sinne eines rollierenden intelligenten Prozesses umsetzen.

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Dr. Rudolf Felix Geschäftsführer, PSI FLS Fuzzy Logik & Neuro Systeme GmbH
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