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Industrie 4.0 : Dienst­leistungen jenseits des Her­stellungs­prozesses: Wie ERP-Systeme den digitalen Aftermarket unterstützen

Nichts geht ohne Services. So oder so ähnlich lautete schon immer die Devise im deutschen Maschinen- und Anlagenbau. Bislang stand hierbei immer das physische Produkt im Fokus. Neue Serviceangebote gehen jedoch viel weiter.

Seit jeher steht der deutsche Maschinen- und Anlagenbau für technologische Spitzenleistungen und für gute Serviceangebote. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Unternehmen müssen allerdings den sich verändernden Rahmenbedingungen Rechnung tragen - was Chancen bietet und mit aktuellen ERP-Systemen gelingen kann.

Schon früh haben die Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau erkannt, dass gute Dienstleistungen eine stabile und profitable Geschäftssäule bilden und für eine starke Kundenbindung sorgen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Neue Technologien ermöglichen allerdings eine deutliche Erweiterung des Dienstleistungs-Portfolios. Für die Anbieter gilt somit mehr denn je:

Denn auf dieser Basis können sie ihre Angebote marktgerecht und passgenau weiterentwickeln. Die Ergebnisse aktueller Studien überraschen daher kaum: Ihnen zufolge stammen bis zu 65 Prozent der Gewinne aus dem Servicebereich.

Das physische Produkt als Teil einer Gesamtlösung

Aus dieser Zahl lässt sich aber auch ablesen, dass das Geschäft mit klassischen Dienstleistungen wie Wartung oder Ersatzteillieferung zurückgeht, während die Nachfrage nach neuen Services, z. B. Ferndiagnose oder Analyse-Tools, steigt. Diese sind das Ergebnis der neu gewonnenen Erkenntnisse. So hat die Maxime „ohne Services geht es nicht“ heute ein noch größeres Gewicht. Denn die physischen Produkte sind nur noch Teil eines größeren Ganzen – von Gesamtlösungen, die auf kombinierten Angeboten verschiedener Unternehmen bzw. auf vernetzten Geschäftsökosystemen basieren. Hierdurch erhalten alle Beteiligten neue Einblicke in (Daten-) Zusammenhänge ihrer Produkte im Einsatz. Im Zusammenspiel entstehen so Serviceangebote, welche auf die Verbesserung des gesamten Ökosystems zielen und somit auch zum Wettbewerbsfaktor der Anwenderunternehmen selbst werden.

Abbild des gesamten Lebenszyklus‘

Als Datenrückgrat vieler Unternehmen müssen in diesem Kontext vor allem ERP-Systeme mehr leisten. So ist es ihre Aufgabe, alle Prozesse abzubilden, mit denen die Fertigungsunternehmen ihre Dienst- und Serviceleistungen erbringen. Dazu zählt vor allem auch die Schaffung aller erforderlichen Strukturen, um einfach und sicher mit Kunden, Lieferanten und Partnern kollaborieren zu können. Das heißt, ein ERP-System muss nicht mehr nur den Produktionsprozess eines Erzeugnisses – den As-Built-Zustand – abbilden, sondern auch den Zustand im Feld – den As-Operated-and-Maintained-Zustand. Oder anders ausgedrückt:

Servicestrukturen in Abgrenzung zu Fertigungsstrukturen

Woran können Unternehmen erkennen, dass ein ERP-System hierzu in der Lage ist? Ganz oben auf der Checkliste stehen umfassende Dokumentationsmöglichkeiten. Denn nur mit ihnen lässt sich der Bauzustand einer Maschine, Anlage oder auch einer Baugruppe als wesentlicher Bestandteil eines übergeordneten Systems verlässlich festhalten.

In modernen ERP-Systemen wie PSIpenta gibt es daher eine klare Unterscheidung zwischen Fertigungs- und Servicestrukturen – ein weiterer wichtiger Indikator. Fertigungsstrukturen sind auf die Herstellung des Erzeugnisses ausgerichtet. Servicestrukturen spiegeln generell Nutzungsaspekte und darüber hinaus die Wartungsaspekte einer Maschine oder Anlage (Anlagenstruktur) wider. So lassen sich mit einem zukunftsfähigen ERP-System folglich auch vielschichtige Servicestrukturen erzeugen und durch Wartungsmaßnahmen kontinuierlich aktualisieren. Gleiches gilt für Umbauten oder den Tausch von Aggregaten.

Verknüpfung von Auftragsinformationen mit Maschinendaten

Große Potentiale bietet vor allem die Verbindung zwischen Auftragsinformationen mit Maschinendaten und somit integrierte ERP-MES-Lösungen wie PSIpenta, welches sich zudem durch KI-basierte Module der PSI-eigenen Qualicision-Technologie erweitern lässt. Indem es Unternehmen kontinuierlich die benötigten Betriebsdaten bereitstellt und diese in hoher Geschwindigkeit sowie wahlweise lokal oder remote verarbeitet, bildet es das Fundament für innovative Servicekonzepte wie z. B. Predictive Maintenance. Unternehmen erhalten so Einschätzungen, ob Erzeugnisse in der zugesicherten Qualität produziert werden oder Maschinenausfälle zu Lieferverzögerungen führen könnten. Beide Aspekte – die Produktqualität sowie die Verlässlichkeit von Lieferungen – sind schließlich genau die Messgrößen, anhand derer Kunden eine Geschäftsbeziehung bewerten.

Technologisch und funktional auf Service eingestellt

Serviceleistungen gelten im Maschinen- und Anlagenbau mehr denn je als wettbewerbs­entscheidendes Kriterium. Zukünftig werden Hersteller ihre Maschine, Anlage oder auch eine Baugruppe im gesamten Lebenszyklus in Betracht ziehen müssen. Eine moderne ERP-MES-Lösung wie PSIpenta bietet hierfür die entsprechenden Grundlagen – technologisch und funktional.

Ihr Kontakt

Karl Tröger Business Development Manager, PSI Software SE

Seit mehr als 20 Jahren ist Karl Tröger bei der PSI Software SE beschäftigt. In dieser Zeit hat er sich mit allen Aspekten von ERP-Software befasst und war in führenden Positionen in Entwicklung, Beratung und Marketing tätig. Heute versteht er sich als Bindeglied zwischen Kunden, Markt, Wissenschaft sowie Software-Entwicklung und Marketing. Der Diplom-Ingenieur der Elektronik und Nachrichtentechnik ist an der von der Bundesregierung initiierten Plattform Industrie 4.0 beteiligt und veröffentlicht regelmäßig vielbeachtete Publikationen über die Zukunft von fertigungsnaher Software.

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