Verkehrsunternehmen sind regelmäßig auf der Suche nach neuen Mitarbeitern für den Fahrdienst. Oftmals sind es die unattraktiven Arbeitszeiten – allen voran die wechselnden Schichten –, die Angestellte in die Flucht treiben. Bei den Verkehrsbetrieben Luzern ist das anders.
Angestellte im Fahrdienst bleiben hier mitunter ein ganzes Leben lang im Betrieb. Ein entscheidender Grund dafür ist, dass ihre Dienst- und Urlaubswünsche mithilfe des Personaldispositionssystems bis zu 80 Prozent berücksichtigt werden.
„Die Akzeptanz für unseren alten Dienstplan unter den ca. 350 Fahrerinnen und Fahrern war wirklich schlecht“, erinnert sich Walter Jenny, Leiter Personal und Organisation der VBL. „Schon damals variierten die Fahraufträge zunehmend von Monat zu Monat. Doch alle Mitarbeiter mussten alle Dienste und Schichten fahren – individuelle Vorstellungen ließen sich nicht berücksichtigen. Genau das wollen wir als Arbeitgeber aber bieten – soweit es eben geht. Denn natürlich verändern sich die Bedürfnisse eines Arbeitnehmers im Verlauf seiner Anstellung bezogen auf die Arbeitszeit, insbesondere wenn in wechselnden Schichten gearbeitet wird“, ergänzt Jenny.
Und nicht zuletzt spielten gesundheitliche Überlegungen eine Rolle: Denn auch Ärzte raten von streng rückwärts rollierenden Turnusplänen ab. So können die hiermit verbundenen, stets wechselnden Arbeitszeiten mit zunehmender Dauer zu Problemen wie etwa Schlafstörungen führen.
Verkehrsbetriebe Luzern AG - VBL
- Selbstständige Aktiengesellschaft im Besitz der Stadt Luzern (Schweiz)
- Ca. 500 Beschäftigte, davon ca. 350 im Fahrdienst
- Flotte mit 154 Fahrzeugen (Stand 12/2020), darunter Trolley- und Autobusse
- 379.313 Kilometer Liniennetz
- Netz erstreckt sich im Tarifverbund Luzern, Ob- und Nidwalden
Wechselnde Arbeitszeitbedürfnisse berücksichtigen
Die Einführung eines neuen Systems, das konsequent auf Bedarf und Ressourcen ausgerichtet ist und Angestellten genau wie dem Unternehmen maximale Sicherheit und Flexibilität bietet, war der folgerichtige, nächste Schritt. Seither setzt das Unternehmen auf das Zusammenspiel des Personaldispositionssystems Profahr mit individuellem Dienstplan von Moveo Software und dem Dienstplanungssystem DIVA von Mentz. Rund 175 Dienste verplant das System an Werktagen, zwischen 110 und 145 an Samstagen und Sonntagen. Neben den gesetzlich geregelten Lenk- und Ruhezeiten berücksichtigt die neue Lösung auch die großen Schwankungen, für die vor allem Sport- und Kulturereignisse in der Region sorgen, z. B. Fußballspiele oder die Fas(t)nacht. „Besonders wertvoll sind darüber hinaus die Eingabemöglichkeiten von Dienstwünschen in Profahr“, betont der Leiter Personal und Organisation.
Pflicht ist die Wunscheingabe aber nicht. So kann jeder Mitarbeiter zwischen dem individuellen und dem turnusbasierten Dienstplan wählen, auch wenn sich in den vergangenen Jahren kaum mehr jemand für die starre Abfolge von Diensten von der Früh- bis zur Spätschicht entschieden hat.
„Am Eingabeverhalten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehen wir sehr gut, dass es in der Tendenz die Frühdienstler und Spätdienstler gibt. Andererseits kann sich diese zeitliche Präferenz von Veränderungen im Privatleben aber auch sehr schnell und dank der Wahlfreiheit stressfrei verändern“, beschreibt Jenny die Beobachtungen seit Einführung des individuellen Dienstplans.
Auch die Zeit der papierhaften Dienstaushänge hat nun ein Ende. Stattdessen standen für die Eingaben anfangs sowohl feste Softwareterminals in der Unternehmenszentrale als auch Tablet-PCs zur Verfügung. Inzwischen nutzen die Angestellten hierfür ausschließlich ihr persönliches, mobiles Tablet.
80 % der Mitarbeiterwünsche erfüllt
Über zehn Jahre nach Einführung ist die Zufriedenheit mit dieser Lösung noch immer auf hohem Niveau. „Wenn in einem 365/24-Unternehmen die Mitarbeitenden zufrieden mit ihrer Arbeitszeitregelung sind, ist das höchst bemerkenswert“, bringt es der Leiter Personal und Organisation auf den Punkt.
Einen Einfluss auf diese Entwicklung haben auch die individuelle Urlaubsplanung und Diensttauschbörse – zwei Ergänzungsmodule, die das Unternehmen inzwischen ebenfalls im Einsatz hat. Mit ihnen können auf Basis eines einfachen Regelwerks Urlaubswünsche individuell eingegeben und Dienste nahezu eigenständig getauscht werden. Mithilfe dieser Lösung erfüllt die VBL bis zu 80 % die Wunscharbeitszeiten der Beschäftigten und die Fluktuationsrate ist mit fünf Prozent sehr niedrig und liegt deutlich unter dem Branchendurchschnitt.
Ähnliches gilt für die Betriebszugehörigkeit oder den signifikanten Rückgang kurzfristiger Dienstabsagen, der den Disponenten Aufwände, Zeit und Nerven spart. Öffentlichkeitswirksam war schließlich die Auszeichnung zum Besten Arbeitgeber 2020 durch die Handelszeitung und das Marktforschungsinstitut Statista. Diese erhält nur, wem seine Angestellten Bestnoten geben.
Das ist auch den Partnerfirmen nicht entgangen, die nun ebenfalls von den Möglichkeiten der VBL profitieren wollen. Dafür testen die Verkehrsbetriebe Luzern gerade die Anbindung eines seiner Transportbeauftragten mit einer Mandantenlösung des Systems. „Verläuft das Pilotprojekt erfolgreich, holen wir auch alle anderen Partner ins Boot“, so Walter Jenny.
Beste Arbeitsbedingungen im Fahrdienst
Ohne Schichtdienste geht es im Fahrdienst nicht. Dennoch muss nicht jeder Fahrer jeden Dienst in einem starren Turnus fahren. Die Verkehrsbetriebe Luzern haben das erkannt und ihren Angestellten über eine individuelle Dienstplanerstellung und Tauschbörse ihres Personaldispositionssystems ein Instrument zur Mitbestimmung in die Hand gegeben.
So profitieren sie von folgenden positiven Effekten:
- Eine hohe Zufriedenheit,
- eine in der Branche seltene, niedrige Fluktuationsrate und
- weniger gesundheitsbedingte Ausfälle.
Damit hat das Unternehmen geschafft, worum viele Verkehrsbetriebe noch ringen: attraktive Arbeitsbedingungen im Fahrdienst.
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Informieren Sie sich über Moveo Profahr und den individuell einsetzbaren Modulen.