Case Study Keolis setzt bei Elektromobilität auf PSIebus
Die Keolis SA stellt mit PSIebus das Depot Vélizy schrittweise auf Elektroantrieb um.
In der Region Île-de-France, einschließlich Paris, sollen bis 2025 insgesamt 5.000 Elektrobusse fahren. Die französische Verkehrsbehörde hat bereits mit der Umstellung begonnen und PSI mit dem Depot- und Lademanagement-System PSIebus beauftragt.
Die Keolis S.A.
Keolis ist mehr als nur ein Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel – als Experte für Multimodalität entwickelt und betreibt das Unternehmen sichere, intelligente und nachhaltige Mobilitätslösungen. In 13 Ländern arbeiten 68.000 Mitarbeiter:innen daran, den ökologischen Wandel zu beschleunigen und eine attraktive Alternative zum privaten Auto zu bieten.
Die Keolis-Gruppe mit Hauptsitz in Paris betreibt im Auftrag von mehr als 300 Verkehrsbehörden ein öffentliches Verkehrsnetz, das jährlich über drei Milliarden Passagiere befördert. Dieses Netzwerk umfasst rund 452 km U-Bahnlinien, über 1.000 km Straßenbahnlinien, 2.300 km Eisenbahnlinien sowie 23.000 Busse, von denen 4.500 mit alternativem Antrieb ausgestattet sind.
Fahrgäste pro Jahr
davon mehr als 4.500 mit alternativem Antrieb
arbeiten bei der Keolis S.A.
Die Aufgabe
Die Umstellung eines Busdepots auf eine Elektrobusflotte bringt verschiedene technische und logistische Herausforderungen mit sich, die im Projekt bewältigt werden mussten.
Herausforderungen: Technische und Logistische Hürden
Eine der größten Herausforderungen bestand darin, die verschiedenen technischen Systeme zu integrieren, um einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Dies umfasste die Einbindung der Fahrzeugeinsatzplanung OKAPI und der Fahrplandaten aus dem System HASTUS in das PSIebus-System.
Zusätzlich mussten die spezifischen Ladebedürfnisse der Elektrobusse berücksichtigt werden, die von den Wetterbedingungen beeinflusst werden. PSIebus nutzt neben der Streckenlänge auch Wetterberichte, um die Reichweiten der Fahrzeuge genauer zu prognostizieren und die Ladeprozesse zu optimieren.
Eine weitere Herausforderung war die Remote-Einführung des Systems aufgrund von Verzögerungen bei den Baumaßnahmen und der Auslieferung der Busse und Ladesäulen durch die Corona-Pandemie. Trotz dieser Schwierigkeiten konnte eine erfolgreiche Remote-Einführung durchgeführt werden, die nun als Zukunftsmodell betrachtet wird.
Das Ziel
Keolis SA, einer der führenden Betreiber öffentlicher Verkehrsmittel in Frankreich, hat das Ziel, seine Flotte schrittweise auf Elektrobetrieb umzustellen. Dies ist Teil eines umfassenderen Plans der regionalen Verkehrsbehörde Île-de-France Mobilité, um den öffentlichen Nahverkehr in und um Paris umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten.
Nachhaltige Mobilität bis 2025
Bis 2025 sollen in der Region Île-de-France 5.000 umweltfreundliche und leise Großbusse im Einsatz sein.
Keolis wurde die Aufgabe übertragen, das Busdepot Vélizy auf eine Elektrobusflotte umzustellen. Dies erfordert ein effizientes Depot- und Lademanagementsystem, das die speziellen Anforderungen von Elektrofahrzeugen berücksichtigt und deren Einsatz optimiert.
Der Lösungsansatz
Um die Umstellung auf Elektrobetrieb zu ermöglichen und zu optimieren, wurde die PSI mit der Implementierung eines maßgeschneiderten PSIebus Depot- und Lademanagement-Systems beauftragt.
Der Lösungsansatz: PSIebus als Schlüsseltechnologie
PSIebus, das Depot- und Lademanagement-System der PSI , wurde als Lösung ausgewählt. Dieses System sorgt für die optimale Abstellung und das bedarfsgerechte Laden der Elektrobusse. Es integriert die Fahrzeugeinsatzplanung OKAPI und verknüpft diese mit Fahrplandaten aus dem Fahrplansystem HASTUS, um den tatsächlichen Ladebedarf zu ermitteln.
Das Depot- und Lademanagement-System berücksichtigt neben der Streckenlänge auch Wetterbedingungen, die die Reichweiten der Fahrzeuge beeinflussen können, und optimiert so die Ladeprozesse. Ein Ortungssystem erfasst die Busse bei der Einfahrt ins Depot und weist die Elektrobusse abhängig von ihrem Ladezustand und dem nächsten Umlauf einer Ladesäule zu.
Eingesetzte Software
Die umfassenden Komponenten und Systeme ermöglichen eine flexible und effiziente Ladung der Elektrobusse, sichern die kontinuierliche Überwachung und Anpassung des Ladeprozesses, und tragen zu einer optimierten Nutzung der Infrastruktur bei.
- Depot- und Lademanagement-System: PSIebus
- Ladesäulen: 50 KW und 100 KW
- Hersteller: IES Synergy
- Transformatoren und Baumaßnahmen: Spie batignolles énergie
- Fahrzeugeinsatzplanung: OKAPI
- Fahrplansystem: HASTUS
Die Umsetzung
Die praktische Umsetzung des Projekts erforderte eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren und die Berücksichtigung spezifischer technischer und logistischen Herausforderungen.
Effiziente Integration und Remote-Einführung
Bei der Einfahrt in das Depot werden die Elektrobusse von einem Ortungssystem erfasst. Diese werden abhängig von ihrem Ladezustand und dem nächsten Umlauf einer der 50 KW oder 100 KW Ladesäulen zugewiesen. Das Batteriemanagementsystem passt die Ladeleistung individuell an den Zustand der Batterie an. Ein integriertes Lastmanagement überwacht den Energiebedarf und verhindert eine Überlastung des Betriebshofs.
Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Baumaßnahmen zeitweise unterbrochen, was eine Remote-Einführung des Systems notwendig machte.
Erhebliche Vorteile für den Betrieb
- Fahrzeugabstellung und Lademanagement aus einer Hand
- Parallelbetrieb von Fahrzeugen aller Antriebsarten
- Erhöhung der Fahrzeugverfügbarkeit
- Reduzierung der Fahrzeugreserve
- Optimierte Fahrzeugversorgung
- Optimale Nutzung der Ladeinfrastruktur
- Skalierbar und cloudfähig
- Integriertes Qualitätsmanagement (Reporting)
Erfolgreicher Schritt in eine grüne Zukunft
Das Projekt zur Umstellung des Busdepots Vélizy auf eine Elektrobusflotte zeigt, wie moderne Technologie und effizientes Management zusammenwirken können, um den öffentlichen Nahverkehr nachhaltiger zu gestalten. Die Implementierung von PSIebus hat Keolis ermöglicht, den Betrieb ihrer Elektrobusse zu optimieren und die Verfügbarkeit der Fahrzeuge zu maximieren. Trotz pandemiebedingter Herausforderungen konnte das Projekt erfolgreich abgeschlossen werden. Die Kombination aus innovativer Software und leistungsfähiger Ladeinfrastruktur hat gezeigt, dass die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs umweltfreundlich und effizient gestaltet werden kann.