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Mit smarter Logistiksoftware fit für den Brexit

01.10.2019 - Produktion, Logistik, Verkehr

Sreenshot PSIglobal im Falle eines Hard-Brexit-Szenarios. Quelle: PSI Logistics
Sreenshot PSIglobal im Falle eines Hard-Brexit-Szenarios. Quelle: PSI Logistics

Intelligente Software-Systeme helfen Unternehmen, die Folgen der Unsicherheiten im Brexit-Prozess zu mindern. Zur Sicherung wichtiger Versorgungsketten lässt sich dadurch bereits im Vorfeld für jedes Brexit-Szenario die optimale Alternative für das Netzwerkdesign (Supply Chain Network Design) realisieren.

Im Streit um den Brexit-Kurs wurde und wird viel diskutiert und wieder verworfen. Man kann sagen, seit dem Referendum der Briten Ende Juni 2016 ist in Sachen ‚Brexit‘ eigentlich immer noch nichts sicher. Die mit der weiteren Fristverlängerung bis Ende Oktober verbundenen Hoffnungen der EU, dass auf Grundlage der bisherigen Verhandlungsergebnisse eine vertragliche Grundlage für den Austritt der Briten aus dem europäischen Binnenmarkt unterzeichnet wird, sind weiterhin ungewiss.

Sicherung der Versorgungsketten steht an erster Stelle

Vielen Unternehmen, insbesondere aus Produktion und Logistik, fehlt die erforderliche Planungssicherheit für ihre logistischen Netze über den 31. Oktober hinaus. Um die Auswirkungen der für den Brexit zu erwartenden, stockenden Warenströme zwischen Großbritannien und dem europäischen Festland möglichst gering zu halten, arbeiten Logistiker in ganz Europa mit hohem Aufwand an der Sicherung ihrer Supply Chain.

Kostenvergleich je Szenario. Quelle: PSI Logistics
Kostenvergleich je Szenario.
Quelle: PSI Logistics

Durch den Wegfall des freien Warenverkehrs werden sich durch Einfuhrzölle, Warenkontrollen und verstärktem bürokratischen Aufwand die Abfertigungszeiten an den Grenzen verlängern. Unternehmen müssen mit Verzögerungen, Engpässen und Kostensteigerungen rechnen.

Dementsprechend stehen derzeit Luft-, Schienen-, Auto- und Schiffsverkehr vor unbekannten Herausforderungen.

Folglich überraschen auch die Ergebnisse einer Umfrage des Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) nicht. Sie legt offen, wie schlecht es tatsächlich um die Vorbereitungen auf den möglichen Brexit steht:

"Mehr als 80 Prozent der Unternehmen in Deutschland sind auf die Folgen des britischen EU-Austritts nicht oder nur wenig vorbereitet."

Anders gesagt: Wer nicht weiß, wohin die Reise geht, kann seinen Koffer nicht ordentlich packen. Er kann sich allenfalls für alle Wetterlagen ein Outfit überlegen.

Mögliche Brexit-Szenarien im Voraus einplanen

Ungeachtet aller Unklarheiten über die künftigen Handelsbeziehungen lassen sich, insbesondere mit Blick auf die eigene Supply Chain, die möglichen Brexit-Szenarien im Vorfeld analysieren und evaluieren. Von der Mengensteuerung und Verkehrsführung bis hin zum Ressourcenmanagement, lassen sich probate Strategien und Modelle sowie optimale Prozesse für das Supply Chain Management berechnen.

Im Wesentlichen lässt sich – je nach Branche – der Austrittsprozess mit einem von drei Brexit-Showcases mit jeweils unterschiedlichen Szenarien und Alternativen sowie den erforderlichen Maßnahmen für die Gestaltung der Supply Chain darstellen.

Drei denkbare Showcases im Rahmen des Brexit

  • Hard-Brexit als No-Deal-Szenario mit ungeregeltem Austritt Großbritanniens. Das Vereinigte Königreich (UK) verlässt die EU ohne Handelsvereinbarungen. UK wird für die EU zum Drittland. Die künftigen Wirtschaftsbeziehungen laufen nach den Regeln der World Trade Organisation (WTO): ohne freien Waren- und Dienstleistungsverkehr, mit neuen Zöllen, bedingter Zugang zum EU-Binnenmarkt.
  • Soft-Brexit mit einer terminierten Übergangsphase und anschließendem Abkommen.
  • Brexit vom Brexit – das Austrittgesuch wird nach einem zweiten Referendum von britischer Seite zurückgezogen; alles bleibt, wie es ist, Veränderungen in der Supply Chain müssen nicht eingeführt werden.

Hilfreiche Unterstützung durch strategische Software

Vor dem Hintergrund der drei möglichen Showcases sollten sich Unternehmen mit Handelsbeziehungen ins Vereinigte Königreich mit den bevorstehenden Veränderungen intensiv auseinandersetzen und sich auf alle möglichen Szenarien für den Brexit vorbereiten. Strategische Software wie PSIglobal, das Planungs- und Optimierungssystem für das Supply Chain Network Design (SCND) aus der PSI Logistics Suite, bietet dabei hilfreiche Unterstützung.

Mit der Einbindung etwa von Zoll- und Transportkosten sowie über die Geodatenfunktionen, der Funktionen für eine optimale Gestaltung sicherer, länderübergreifender und multimodaler Versorgungsnetze, bildet PSIglobal eine probate Grundlage für Lösungen zu jedem Brexit-Szenarium.

Showcase PSIglobal: Soft-Brexit.
Showcase PSIglobal: Soft-Brexit.
Showcase PSIglobal: Hard-Brexit
Showcase PSIglobal: Hard-Brexit

So lassen sich die steigenden Transfer- und Beschaffungszeiten sowie die höheren Kostenblöcke durch intelligente, IT-gestützte Planungen gleichermaßen transparent darstellen und minimieren. Optimale Alternativrouten inklusive Kostenfaktoren für Transitverkehre über die „Landbrücke Großbritannien“ nach Irland unter der Berücksichtigung von Restriktionen sind nur einer von vielen Vorzügen von PSIglobal:

  • Minimale Zollkosten
  • Neue lokale Beschaffungsketten
  • Berechnung von Kostenfaktoren für Transitverkehre
  • Berücksichtigung von Restriktionen

Egal, ob und mit welchem Szenario der Brexit vollzogen wird: die Waren müssen fließen. Unternehmen, die für ihre Supply Chain mit strategischer Software einen intelligenten Plan B vorbereitet haben, können den Entwicklungen relativ gelassen entgegensehen.

Weitere Informationen zum Netzwerkdesign von Versorgungsketten (Supply Chain Network Design)

Dr. Giovanni Prestifilippo

Geschäftsführer PSI Logistics GmbH