IT für die digitale Transformation
23.10.2018 - Industrie 4.0, Produktion, Logistik
Interkonnektivität zwischen den IT-Systemen ist ein Schlüsselfaktor für die Digitalisierung. Mit dem Verzicht auf durchgängige System- und Datenvernetzung als Basis einer ganzheitlichen Prozessbetrachtung und -steuerung verpassen viele Unternehmen aktuell die Chancen für Effizienzsteigerungen, Kostenvorteile und die zukunftsfähige Auslegung ihrer IT-Infrastruktur.
Es ist kaum nachvollziehbar, aber tatsächlich Alltag selbst in großen Unternehmen: Um etwa das Datenmaterial für Reporte über die operativen Ergebnisse zusammenzustellen, sitzen die verantwortlichen Abteilungsleiter oft einige Stunden am Rechner und tragen Informationen aus diversen (Sub-)Systemen in Excel-Dateien zusammen.
Digitalisierung, Datenharmonisierung oder intelligentes Datenmanagement sind hier weit gefehlt. Es läuft ein überlagerndes ERP- oder Warenwirtschaftssystem oder womöglich sogar beides nebeneinanderher, die Intralogistik steuert mehrere Lagerverwaltungssysteme an verschiedenen Standorten und die Leistungen von Automatisierungskomponenten und Kommissionierplätzen im Lager werden in unterlagerten Systemen erfasst.
Heterogene Datensätze hemmen Potenziale
Heterogene Datensätze können nicht konvertiert, ausgetauscht und vereinheitlicht werden. Das gilt auch für Datensätze, die bereits zur Steuerung operativer Prozesse in der IT-Infrastruktur eingesetzt werden. Performance, Effizienz und Wachstumspotenziale im Kontext von Industrie 4.0 bleiben somit auf der Strecke.
Die Interkonnektivität zwischen den Systemen ist demzufolge der Schlüsselfaktor für die Digitalisierung. Eine durchgängige Vernetzung bietet neben Zeit- und Effizienzvorteilen in den operativen Bereichen nahezu auf Knopfdruck belastbares Datenmaterial für strategische Entscheidungen.
Verknüpfte Systeme
Eine moderne, ganzheitlich ausgerichtete IT-Infrastruktur verknüpft daher einerseits die Ebenen Enterprise Ressource Planning (ERP), Produktion und Logistik und ist zugleich exakt auf die individuellen Anforderungen zugeschnitten. Zudem lässt sie sich flexibel an geänderte Geschäftsprozesse anpassen. Auf der anderen Seite ermöglicht sie zudem die Einbindung aktueller Technologie- und Software-Entwicklungen.
„Mit kleinen Softwareanbietern und Insellösungen haben wir schlechte Erfahrungen gemacht“, veranschaulicht Rainer Mönnig (IT-Prozessmanager des Logistikdienstleisters NOSTA Group) die Probleme einer heterogenen IT-Infrastruktur. „Wir hatten eine Menge unnötiger Schnittstellen und keine Transparenz über Bestände und Prozesse.“
Grundlagen für Industrie 4.0
Mit der Implementierung des Warehouse Management Systems (WMS) PSIwms hat der Logistikdienstleister diese Unzulänglichkeiten bei der Datenvernetzung gelöst. Die Multisite-Fähigkeit des Systems koordiniert und steuert als Zwischenebene unter dem ERP-System unter anderem die logistischen Prozesse und nachgeordneten Subsysteme mehrerer Standorte.
Damit fungiert es bei NOSTA als ein unternehmensweit übergeordnetes WMS. Es clustert mehrere physische Lager und ermöglicht eine durchgängige Vernetzung und Transparenz mit allen Vorteilen einer lagerübergreifenden Bestandsführung und -optimierung.
„Ein hilfreiches Instrument bei der standortübergreifenden Prozesssteuerung wie auch bei der Gestaltung maßgeschneiderter Logistikkonzepte für unsere Kunden.“
Rainer Mönnig, IT-Prozessmanager NOSTA Group
Weiterreichende Optimierungs-, Effizienz- und Kostensenkungspotenziale lassen sich mit einer durchgängig integrierten Systemkonzepten einer einheitlichen IT-Infrastruktur erschließen. Diese reichen vom ERP-System bis hin zur koordinierten Prozesssteuerung der automatisierten Materialflusskomponenten oder staplerbasierten Kommissionierung in der Intralogistik.
Basierend auf der der konzernweiten Java-basierten Entwicklungsplattform und der modularen Konzeption der Standardprodukte deckt PSI diese Anforderungen in der Systemarchitektur und -entwicklung optimal ab.
„PSI bietet über alle Funktionsebenen hinweg einen modularen Baukasten für durchgängiges Materialfluss-Management. Die Vernetzung aller Informations- und Datenverarbeitungsprozesse mit den physischen Abläufen bildet dabei die Grundlagen, um die Anforderungen von Industrie 4.0 und Logistik 4.0 optimal zu erfüllen.“
Dr. Giovanni Prestifilippo, Geschäftsführer der PSI Logistics
Integriertes Systemkonzept
Ein derart integriertes Systemkonzept hat jüngst der Aachener Elektrofahrzeuge-Hersteller e.GO Mobile AG mit der PSI realisiert. Als datenführendes ERP-System für die Produktion übernimmt dort PSIpenta/ERP die unternehmensweite Planung, Steuerung und Kontrolle von betriebswirtschaftlichen Aufgaben sowie den effizienten Einsatz der verschiedenen Unternehmensressourcen wie Material, Personal, Kapazitäten, Kapital und Informationen. Für die optimal koordinierte Steuerung der komplexen logistischen Prozesse ist das PSIwms installiert.
Aufgrund der gleichen technologischen Basis in der Entwicklungsumgebung fügt es sich ohne die herkömmlichen Schnittstellen nahtlos in die parallel laufenden Produktionsplanungsprozesse ein.
Gleichzeitig deckt es mit seinem spezialisierten funktionalen Standard, der weit über die in der VDI-Richtlinie 3601 definierten Kern- und Zusatzfunktionen für ein WMS hinausreicht, die Anforderungen intralogistischer Prozesse deutlich detaillierter und weitreichender ab als ein ERP.
...
Dies ist ein Auszug aus dem aktuellen „PRODUCTION manager”, der Kundenzeitschrift für Logistik und Produktion.