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Aus der Praxis: Mehr Effizienz und Transparenz durch Personal- und Fahrzeugdisposition aus einer Hand

14.09.2023 - Verkehr, Nachhaltigkeit, Technologie

41 Straßenbahnzüge befördern die Fahrgäste in Mainz. Quelle: PSI Transcom
41 Straßenbahnzüge befördern die Fahrgäste in Mainz. Quelle: Mainzer Mobilität

Per Bus und Straßenbahn befördert die Mainzer Mobilität (MM) werktags durchschnittlich 175.000 Fahrgäste in Mainz und dem Mainzer Umland. Um effizient zu wirtschaften und Ressourcen optimiert einzusetzen, hat das Unternehmen sowohl in der Personaldisposition als auch im Betriebshofmanagement zahlreiche Prozesse digitalisiert und automatisiert.

550 Fahrerinnen und Fahrer befördern in insgesamt rund 130 Diesel- und 27 Elektrobussen sowie in 41 Straßenbahnzügen jährlich mehr als 53 Millionen Fahrgäste an Ziele in Mainz und Umgebung. Die Verantwortung hierfür trägt die Mainzer Verkehrsgesellschaft, die inzwischen unter der Marke Mainzer Mobilität auftritt.

Für eine bessere Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Transparenz des Betriebs und der Werkstätten setzt das Verkehrsunternehmen in der Fahrzeug- ebenso wie in der Personaldisposition auf digitalisierte Prozesse.

Branchenstandards mit vielen Vorteilen

Das Personaldispositionssystem Profahr verplant in Abhängigkeit der Wochentage zwischen 123 und 296 Dienste (sonntags/freitags) und berücksichtigt automatisch gesetzliche Lenk- und Ruhezeiten, die Qualifikationen des Fahrpersonals sowie besondere Einsatzbedingungen, etwa Kombifahrer und Kombifahrerinnen, die sowohl die Qualifikation zum Führen eines Busses als auch einer Straßenbahn besitzen oder Fahrerinnen und Fahrer, die aus unterschiedlichen Gründen eingeschränkt einsetzbar sind.

Das Beste aus beiden Welten: Die Mainzer Mobilität profitiert von Branchenstandards bei der Fahrzeug- und Personaldisposition.

Zudem verwaltet das Verkehrsunternehmen via Profahr die Urlaubsplanung, führt die Stundenkonten und ermittelt auf Knopfdruck Zuschläge und Pauschalen für die Entgeltabrechnung.

Gerade in Stoßzeiten ist für die MM eine einfache und schnelle Dienstanmeldung mit integrierter Führerscheinprüfung über eigens dafür eingerichtete Terminals besonders wichtig.

Schnelle Dienstanmeldung und Visualisierung in der Leitstelle

Tritt eine Fahrerin oder ein Fahrer einen Dienst an, Reserve- bzw. Verfügungsdienste inklusive, muss sie oder er lediglich den Führerschein mit aufgebrachtem RFID-Chip (siehe Infobox unten) an eins von zwei Terminals mit integriertem Lesegerät halten. Die Nummer des RFID-Chips auf dem Führerschein ist im Personalstamm als zweite Auswahlnummer hinterlegt. Sobald das Gerät den Chip ausgelesen hat, erscheint eine kurze Bestätigung auf dem Monitor und sofort wieder der Anmeldebildschirm, so dass sich der Nächste anmelden kann. Das ist denkbar einfach und erfolgt vor allem auch in der notwendigen Geschwindigkeit.

Alle über Profahr erfassten Dienstantrittsmeldungen fragt wiederum ein Webservice des Depotmanagementsystems PSItraffic in Echtzeit ab und visualisiert die aktuellen Daten sofort für die Diensthabenden in der Leitstelle.

Was ist RFID?

Die Bezeichnung RFID stammt aus dem englischen Sprachgebrauch und ist die Abkürzung für Radio-Frequency-Identification. Frei übersetzt bedeutet der Begriff so viel wie „Funk-Identifikation“. Also eine Erkennung, die mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen arbeitet.

In Zukunft noch digitaler

Quelle: Mainzer Mobilität
Quelle: Mainzer Mobilität

Mit Profahr erfüllt die MM alle gesetzlichen, tariflichen und betrieblichen Vereinbarungen über Lenk- und Arbeitszeiten ebenso wie abrechnungsrelevante Aspekte wie Zuschläge und Pauschalen.

Gibt es Änderungen, lassen sich diese einfach konfigurieren bzw. anpassen. Für die Zukunft plant das Unternehmen einige Erweiterungen und zielt damit auf die Digitalisierung und Arbeitserleichterung weiterer Prozesse.  Ganz oben auf der Liste steht z. B. die Diensttauschbörse. Mit ihr soll das Fahrpersonal jederzeit und allerorts Dienste unter Berücksichtigung aller notwendigen Aspekte tauschen können, ohne Kontakt mit einem Disponenten aufnehmen zu müssen. Gleiches gilt für die Veröffentlichung offener Dienste über einen digitalen „Marktplatz“.

Großes Potenzial sieht das Unternehmen auch in der digitalen Urlaubswunscherfassung und der optimierten, automatischen Urlaubsvergabe. Mit der Einführung des Moduls Wunschdienstplan möchte das Unternehmen nicht zuletzt eine Möglichkeit der Mitgestaltung schaffen.

Das heißt, Fahrerinnen und Fahrer können Wunschschichten und Ruhetage eingeben, die dann durch einen systemseitigen Optimierungslauf gegen die Dienstmasse geprüft und für alle Mitarbeitenden fair angepasst und umgesetzt werden.

Umlaufplanung mit optimierter Werkstattauslastung

In der Fahrzeugdisposition verbessert der Einsatz des Depotmanagementsystems (DMS) PSItraffic sämtliche Arbeitsprozesse sowie Informationsflüsse für und zwischen den Abteilungen des Fahrzeugservice, der Werkstatt und der Fahrerdienstinformation. Diese erfordern aufgrund des gemischten Betriebs von Bus und Bahn sowie vielfältiger und teilweise auch topologisch herausfordernder Fahrzeugaufstellungen in einer Tiefgarage eine besonders ausgereifte Fahrzeug- und Umlaufdisposition.

Für die Mainzer Mobilität spielt eine wesentliche Rolle, dass das System Umläufe zu Fahrzeugen so disponiert, dass auch die Werkstatt bestmöglich ausgelastet ist und Tank- ebenso wie Reinigungsintervalle planmäßig und mit minimierten Standzeiten ausgeführt werden.

Zudem ist das DMS so ausgelegt, dass MM seine Flotte perspektivisch auch auf bis zu 300 Fahrzeuge erweitern kann.

Spürbare Entlastung für alle Anwendergruppen

Aus Sicht der Mainzer Verkehrsgesellschaft lassen sich die Vorteile des DMS PSItraffic in drei Bereiche aufteilen:

  1. Das System optimiert betriebliche Prozesse, digitalisiert und automatisiert wesentliche Informationen und deren Austausch, wie beispielsweise

    • Fahr- und Dienstpläne,
    • Störmeldungen,
    • Werkstattaufträge,
    • Versorgungsaufträge,
    • Ist-Standorte der Fahrzeuge sowie die
    • Reporterstellung zur Auswertung von betrieblichen Analysen.

  2. Gleichzeitig reduziert es durch die digitale Abbildung und Automatisierung von Informationen und Abläufen innerhalb des Systems Wege und Telefonate und sorgt für deutlich schnellere Prozesse.

  3. An dritter Stelle steht die große Akzeptanz und Zufriedenheit der Anwenderinnen und Anwender in der Verkehrssteuerung, der Werkstatt, beim Fahrpersonal und im Versorgungsdienst. Dies ist hauptsächlich das Ergebnis der täglich spürbaren Entlastung, die sich durch die Digitalisierung vieler betrieblich relevanter Funktionen ergibt.

Da beide Systeme inzwischen aus dem Hause PSI stammen, profitiert das Unternehmen von den sich hieraus ergebenden Synergieeffekten - angefangen bei der Kommunikation bis hin zu systemseitigen Anpassungen, wie z. B. der Einführung der digitalen RFID-Anmeldung für das Fahrpersonal.

Die Mainzer Verkehrsgesellschaft hat wesentliche Prozesse digitalisiert und so die Effizienz und Transparenz des Betriebes gesteigert. Quelle: Mainzer Mobilität
Die Mainzer Verkehrsgesellschaft hat wesentliche Prozesse digitalisiert und so die Effizienz und Transparenz des Betriebes gesteigert. Quelle: Mainzer Mobilität

Gewappnet für Digitalisierung und Wachstum

Mit den Lösungen von PSI Transcom für die Personaldisposition und das Depotmanagement hat die Mainzer Verkehrsgesellschaft wesentliche Prozesse digitalisiert und beschleunigt und so die Effektivität, Effizienz und Transparenz des Betriebes gesteigert.

Dank der Erweiterungsmöglichkeiten und der Skalierbarkeit der Systeme ist das Unternehmen hervorragend positioniert für zukünftige Digitalisierung und Wachstum.

Lesen Sie mehr über Profahr und die einzelnen Module in unseren Broschüren:

Mobile Betriebsinformation und Kommunikation
Elektronischer Dienstplan
Operative Personaldisposition

Peter Rosenheinrich
Key Account Manager
Personaldisposition
PSI Transcom GmbH